Seit 1. April kostet das Studiticket des VRN statt 105 Mark deren 110 -- bei der HSB sah mensch das jedoch anders und erhöhte den Preis schon mal vorauseilend. Unser Foto beweist: Während die HSB schon am 28.3. 110 Mark verlangte (unten), bescheidete sich die Bahn noch am 30.3. mit 105 Mark (oben). Auf Anfrage bestätigte die Bahn, dass dies kein Versehen war, sondern der Beschlusslage des VRN entsprach. Die HSB, ohnehin nicht gerade bekannt für überschwengliche Großzügigkeit gegenüber den Studierenden, hat sich also offenbar erneut selbst bedient. Die Redaktion fragt sich jetzt: Was tut die HSB mit den 5 Mark, die sie auf diese Weise pro verkauftem Semesterticket einstreicht?
Ein Vorschlag der Redaktion wäre, nur um mal anzufangen, mehr Busse und Bahnen am Abend, zudem ins Neuenheimer Feld. Von den ollen Kamellen, dass etwa die beiden Straßenbahnenlinien, die auf der Berliner Straße verkehren, immer noch im Zehnminutentakt hintereinander herfahren (vgl. UNiMUT 96), schweigen wir mal ganz.
Edmund Stoiber, der makellose und strahlende Ministerpräsident von Bayern, muss Prioritäten setzen. Einen Tag vor Seiner Erscheinung auf der Baustelle der künftigen Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften in Bayreuth ließ Er verkündigen, Er wolle doch lieber die Bonner Euro-Debatte durch Seine Gegenwart heiligen. Schlimm für die BayreutherInnen, die schon eine Live-Übertragung der Epiphanie ins Internet vorbereitet hatten und in überschwenglicher Freude ganz Oberfranken zum großen Ereignis geladen. Und jetzt sitzen sie ganz profan mit "40 Personen von Universität, Politik, öffentlichem Leben und von den Medien" in den Anfängen ihres 130-Millionen-Projekts herum und können die Kameras nur auf ein paar Baumaschinen richten (lässt sich unter http://www.uni-bayreuth.de/presse/bilder/fan/live/live.html bewundern). Welch Enttäuschung!
Nun, Edmund muss die Mark retten. Aber es gibt noch Hoffnung in der oberfränkischen Provinz: Er wird kommen. Noch zu euren Lebzeiten wird sich ein gewaltiger Sturm erheben und die Gottlosen, Sozialisten und Ungläubigen hinwegfegen. Und Edmund wird sich doch noch die Bayreuther Uni ansehen.
Nachtrag (29.5.98): Heute war es soweit. Edmund war an der Uni Bayreuth! Er sagte, Wissen sei neben Kapital der Entscheidende Entwicklungsfaktor an der Schwelle zum nächsten Jahrtausend. Mit diesem Zitat hat sich der Dummschwätzquotient dieser Seite wieder deutlich erhöht.
Nachdem Gerhard Schröder schon vor einem halben Jahr mit dem Antichristen (für Leute, die nicht ständig hinter ihrem Browser sitzen: Gemeint ist Microsoft-Chef Gates) und dessen "Office-Suite" posiert hat (Beweisfoto folgt) und eigentlich nur noch die hierzulande ohnehin nicht wählbare CSU billiges Benzin verteidigt -- Werner Pfisterer zum Trotz --, wird die Suche anch einem Plätzchen für das Kreuzchen auf dem Bundestagswahlzettel immer aussichtsloser. Doch Rettung könnte nahen.
Die Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands (APPD) erreichte bei der letzten Bürgerschaftswahl im Hamburger Stadtteil St. Pauli 5.3% der abgegebenen WählerInnenstimmen und wurde so viertstärkste Partei. Jetzt tritt sie zur Bundestagswahl an und verspricht das Recht auf Arbeitslosigkeit bei vollem Lohnausgleich und das Verbot aller angemeldeten Demonstrationen. Do you want to know more? Click here!
Aufmerksamen LeserInnen dieser aufschlussreichen Seiten wird aufgegangen sein, dass die Leute in Baden-Württemberg noch große Personalprobleme haben. Wäre das nicht ein reizvoller Einstieg in eine politische Karriere? Nicht vergessen: Auch der künftige Außenminister Joschka Fischer hat mal in so einem Haufen angefangen...
Waren bisher nur ganz exotische Fälle vom Landeshochschulgebührengesetz betroffen, weil normalerweise der "Vertrauensschutz" noch zwei Semester umsonst brachte, wird es zum nächsten Wintersemester ernst: Wer jenseits des dreizehnten Hochschul(!)semesters ist und immer noch an einer Hochschule in Baden-Württemberg studiert, hat sich mit 1000 Mark an der Finanzierung der Stuttgarter Ministerien zu beteiligen. Erste Zahlen kommen jetzt aus der Top-BummlerInnen-Uni des Landes: 3600 von 21000 Freiburger Studis sollen zahlen und wurden jüngst in dieser Sache von ihrer Universität angeschrieben. Entsprechende Zahlen aus Heidelberg liegen noch nicht vor. Mit etwas Glück wissen wir nach der nächsten Senatssitzung (Mitte Mai) mehr...
Morgen, am Montag, 27.4., gibt es von 14 bis 19 Uhr im ZFB einen Workshop zur "Kommunikationsguerilla" -- das stand zwar schon im UNiMUT, eine nochmalige Einladung schadet aber schon im Hinblick auf zwei Veranstaltungen nächste Woche nicht:
Am Mittwoch, den 29.4., gegen 20 Uhr, diskutiert der Held unserer letzten Titelstory, der CDU-Stadt- und Landrat Werner "Brumm Brumm" Pfisterer, die KSG in deren Räumen und ist bestimmt ganz wild darauf, zu erklären, warum Neshe gehen und die Autos fahren müssen.
Und am 10.6. kommt dann mal wieder unser Wissenschaftsminister Trotha in irgendeiner zweifelhaften Sache. Bestimmt freut er sich schon jetzt, gerade im Hinblick auf die vielen schönen Erlebnisse (z.B. im Dezember 96), die er in Heidelberg schon hatte.
Wer zweimal eine Chance hatte, muss sich eine dritte redlich verdienen -- scheint sich das Trotha-Ministerium gedacht zu haben, als es einen Vorstoss der FH Konstanz ablehnte, das in der Tat etwas dumme Verfahren der "Härtefälle" bei Prüfungen zu reformieren. Eine landesweit gültige Einschränkung der Freiheit von Fakultäten, ihre Prüfungsordnungen zu gestalten, sieht nämlich vor, dass nach zwei versiebten Prüfungen eine erneute Wiederholung nur dann möglich ist, wenn der/die Studi glaubhaft begründen kann, warum in seinem/ihren ganz speziellen Fall die Umstände so unglücklich seien, dass das zweimalige Durchfallen noch nicht auf evidenten Kretinismus schließen lässt.
Nun finden fast alle Studis glaubhafte Begründungen, und auch die Mehrzahl der DozentInnen fühlt wohl, dass allein die Ausarbeitung eines Härtefallantrags auf ausreichenden Willen zum Bestehen der Prüfung schließen lässt. Das Ergebnis ist, dass praktisch jedeR, der/die es wirklich will, eine dritte Chance bekommt, aber vorher einiges an Arbeit und Papier bewältigt wird. Warum, so fragte sich der Senat der FH Konstanz, sollte mensch Arbeit und Papier nicht sparen und einfach allen Studierenden diese dritte Prüfung erlauben?
Aus dem Ministerium kam auf diese Frage ein klares "Weil." Und so dürfen Professoren wie Studierende weiterhin über schwierigen Fragen sitzen, deren Antwort doch im Regelfall von vorneherein feststeht. Positivster Aspekt der Geschichte ist noch, dass auf diese Weise Prorektor und "AStA" in Konstanz einen Punkt haben, in dem sie sich einig sind. In schlichte Worte gebracht, lässt er sich wohl als "Die Leute in Stuttgart sind doofe Sesselfurzer, denen alles außer ihrer Karriere egal ist" paraphrasieren. Erkenntnisfindung im politischen Prozess.
13% DVU in Sachsen-Anhalt -- und jetzt wird auch noch das Vertrauen der USA in die Funktionsfähigkeit der Demokratie erschüttert. Auf http://www.pathfinder.com/people/50most/1998/vote/ findet zur Zeit der traditionelle "Poll" des People Magazine statt, wer wohl der schönste Mensch der Welt sei. Klar, dass das jemand doof fand und kurzerhand einen ganz besonders schönen Menschen "erfand": "Hank the Angry, Drunken Dwarf" (in der Tat is es eine Figur aus einem Comic). Er bat ein paar FreundInnen, doch auch für Hank zu stimmen, diese wiederum stifteten einige weitere Netizens an, und so war der betrunkene Zwerg bald auf Platz vier, gerade mal 2000 Stimmen hinter Titanic-Superstar Leonardo DiCaprio.
Spätestens da setzte die Eigenddynamik des Internet ein. Zur Zeit steht Hank im Ranking mit satten 26000 Stimmen unangefochten auf Platz Eins, gefolgt von seinem alter ego "Drunken Dwarf" mit über 6000 Stimmen. Armer Leonardo DiCaprio: Für ihn waren nur 5105 Stimmen übrig.
Rankings, polls, performance reviews: The answer is Hank.
Nachtrag (30.4.98): Die vom Time Magazine verbreitete Meldung, der Poll sei wegen des unerwünschten Ergebnisses eingestellt worden, ist nicht korrekt. Im Gegenteil, die VeranstalterInnen haben sich der Stimme des Volkes gebeugt und bieten Hank jetzt auch zum Anklicken an, wahrscheinlich, weil sie zu viele Probleme mit verschiedenen Schreibweisen hatten. Übrigens ist Leonardo DiCaprio in den letzten vierundzwanzig Stunden nicht recht vom Fleck gekommen (mittlerweile rund 5500 Stimmen), während Hank nun uneinholbar rund die zehnfache Stimmenzahl auf sich vereinigt.
Große Pläne hatte die FSK mit der Vollversammlung heute -- insbesondere hätte dort eine Neuauflage des Treuhandkontos beschlossen werden sollen. Stattdessen ein dramatischer Fehlschlag, wie das Bild rechts erkennen lässt. Keine Panik, die dort abgebildeten waren nicht alle, 30 Leute waren wohl schon da, mithin doch ein Promille der Heidelberger Studierendenschaft. Bitter, gell?
Die OrganisatorInnen nahmens mit einigem Galgenhumor, etwas auf die Stimmung schlug das Debakel aber schon, so dass die Tagesordnung massiv zusammengestrichen wurde. Da aber extra ein Gast aus Freiburg gekommen war, sollte der wenigstens vom Aufbruch dort berichten: Freiburg hat ein Treuhandkonto, und ab nächster Woche können die Leute einzahlen. Der Enthusiasmus dort mag mit unten erwähnter Briefaktion zusammenhängen -- seit 3600 FreiburgerInnen den Straftausi unmittelbar vor Augen haben, geht im dortigen u-asta die Tür nicht mehr zu, so panisch will im Augenblick jedeR Infos haben. Etwas arg spät, möchte mensch sagen, vor einem Jahr, als überall im Land die Studivertretungen verlauten ließen, es gehe nicht nur um den Hunni, die "Bildungsgutscheine" seien eigentlich langfristig viel gemeiner, zudem auch dort keinerlei Härtefallregelung vorgesehen ist, juckte das kaum jemanden. Aber Trost wartet: Wenigstens in Freiburg wird noch über "Härtebildungsgutscheine" verhandelt, also quasi auf Kulanzbasis gewährte zusätzliche Semester zum Niedrigtarif von 100 Mark.
Am 14.5. soll eine weitere VV stattfinden. Schon, um Freiburg und Tübingen mit ihren funktionierenden Treuhandkonten nicht allein zu lassen, sollte das mit mehr als 30 Menschleins über die Bühne gehen -- und es sollten sich unbedingt ein gutes Dutzend Leute finden, die das Konto in die Hand nehmen. Dass das in Heidelberg geht, zeigt das letzte Treuhandkonto. Damals hatten wir in Heidelberg die landesweit größte Beteiligung. Das muss es diesmal ja nicht unbedingt werden, aber gar keine Reaktion aus Heidelberg wäre doch arg dünn.
Dieser Artikel wurde zitiert am: 21.10.2002