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Lehramts-VV

Auf dem ersten Hearing zur Studienordnung und zum Studienplan der theologischen Fakultät gab Dekan Prof. Ritschl im letzten Semester die Zusage, daß sich das Lehrangebot in Zukunft auf den wachsenden Anteil von Lehramtsstudis an seiner Fakultät verstärkt einstellen werde. Im Fakultätsrat wurde dann das Lehrangebot für dieses Wintersemester verabschiedet. Nun, wie steht es um die Lehramtsstudis an den Fakultäten? Wie bereit sind die Profs wirklich, in ihren Veranstaltungen verstärkt auf die Interessen der Lehramtsstudis einzugehen? - Eindrücke aus dem Fakultätsrat:

"Bahnbrechende" Veränderungen lassen wohl doch noch etwas länger auf sich warten: Es hat sich im Lehrangebot leider kaum etwas getan. So werden zwar voraussichtlich zwei AT Seminare für Studis ohne Hebräischkenntnisse angeboten werden (wie in jedem WS), aber man konnte den studentischen Mitgliedern keine definitive Zusage geben, in wenigstens einem der Proseminare kein Hebraicum vorauszusetzen. Es wurde allerdings deutlich Gesprächsbereitschaft gezeigt, und es schien so, daß unsere Einwände durchaus ernst genommen wurden.

Wo sind die Lehramtsstudierenden an den Fakultäten?

Daß die Lehramtsstudis aber wohl doch nicht ganz so ernst genommen werden, wie es in der Diskussion um das Lehrangebot schien, wurde in einem späteren Teil der Sitzung des Erweiterten Fakultätsrates erschreckend deutlich: Nachdem der zumindest auf studentischer Seite stark umstrittene Studienplan für die VolltheologInnen verabschiedet worden war, gab Prof. Ritschl bekannt, daß der Studienplan für den Studiengang Lehramt nun noch anstehe und bis Ende Mai eingereicht werden solle. (Wohlgemerkt: Das hat er am 19. Mai gesagt!) Der Studienplan für die LehramtlerInnen sei ja wohl auch nicht so arbeitsaufwendig. Da es so schien, daß er den Aufwand mit der Wichtigkeit in seinen Augen verwechselte, bestanden wir von studentischer Seite darauf, damit wenigstens so lange zu warten, bis der Entwurf durch den nächsten Fakultätsrat am 16. Juni gehen könne. Dem wurde schließlich zugestimmt.

FAZIT: Der gute Wille ist da, aber weiter geht es wohl doch noch nicht. Vermutlich ist es den ProfessorInnen durchaus einsichtig, daß das Lehrangebot dem Lehramtsstudiengang nicht gerecht wird; allerdings drängt sich der Eindruck auf, daß sich niemand der DozentInnen wirklich angesprochen fühlt, daß gerade in seiner/ihrer Veranstaltung auf die Interessen der Lehramtsstudis eingegangen werden soll. (Dafür ist doch der Lehramtsberater zuständig...) Abgesehen davon scheint es kaum einem/ einer unter den Lehrenden wirklich klar zu sein, was denn nun die Interessen der Lehramtsstudis sind und welche Schwierigkeiten (z.B. in bezug auf Zeit und Arbeitsaufwand) mit einem zweiten oder sogar dritten Fach verbunden sind.

So wie an der theologischen Fakultät sieht es an vielen Fachbereichen aus. In den Geisteswissenschaften ist man darauf eingestellt, daß die Studierenden mindestens noch ein weiteres Fach haben, wenn nicht zwei; was nicht heißen soll, daß von allen DozentInnen darauf eigegangen oder Rücksicht genommen wird, es ist nur normal. Anders sieht es in den Fächern aus, die in der Regel einzeln studiert werden - an Schulfächern sind das in Heidelberg Mathe, Physik, Biologie, Chemie und ev. Theologie. Hier sind die Lehrpläne zumeist auf die Diplomstudiengänge/kirchl. Examen zugeschnitten. Für die LehramtlerInnen folgt daraus häufig, daß sie pro Fach nur wenige Auflagen erlassen bekommen, aber jeweils noch ein weiteres Hauptfach haben. Daraus entstehen spezielle Bedürfnisse und Schwierigkeiten, wie Stundenplanüberschneidungen oder Pendeln zwischen Neuenheimer Feld und Altstadt.

Wie gesagt, es ist für die wenigsten unter den Lehrenden verständlich, wo denn unsere Bedürfnisse liegen.

Die Frage ist, ob man den ihnen wirklich einen Vorwurf daraus machen kann, daß sie unsere Bedürfnisse nicht einschätzen können. Bisher haben sich Lehramtsstudierende auch nur selten an den einzelnen Fachbereichen zusammengefunden und artikuliert und (soweit ich weiß) uniweit noch gar nicht.

Dazu ist jetzt der Zeitpunkt gekommen!

Um wirklich Veränderungen in den Lehrveranstaltungen und vor allem in den Köpfen der DozentInnen bewirken zu können, müssen wir Lehramtsstudis uns zusammentun und gemeinsam unsere Anliegen vorbringen. Es ist notwendig, daß wir uns gemeinsam darüber klar werden, was uns stört und was sich ändern sollte, um konkrete Forderungen stellen zu können.

Erste Schritte dazu sind Gespräche mit euren Fachschaften und Treffen an den einzelnen Fachbereichen. Derartige Treffen dienen dann zum Erfahrungs-austausch über konkrete Mißstände und zum Erarbeiten eigener Vorschläge.

Auf einen solchen Treffen von Theologie-Lehramtsstudierenden wurde beispielsweise deutlich, daß sich viele sowohl von den Dozierenden als auch von einigen Studis als SchmalspurtheologInnen abgewertet fühlten. Wir waren uns einig, daß wir weder "Popelkram" vorgesetzt bekommen, noch unrealistisch hohe Anforderungen an uns gestellt haben wollen, die im Zeitaufwand nicht mit weiteren Fächern zu vereinbaren sind. (Wie z.B. Seminararbeiten, die 6 Wochen erfordern.).

Falls ihr derartige Erfahrungen auch an eurem eigenen Fachbereich gemacht habt, dann tut es auch mal ganz gut zu hören, daß man nicht damit allein ist, und bei genauerem Hinsehen festzustellen, daß es auch gar nicht so ist.

Unserer Meinung nach wird von den meisten DozentInnen unser interdisziplinärer Weitblick verkannt, der durch weitere Fächer gewährleistet wird und durchaus produktiv in einige Veranstaltungen eingebracht werden könnte.

Uniweit ist jetzt ebenso der Zeitpunkt gekommen, sich zusammenzufinden und die beste (weil erste) Gelegenheit gibt es dazu auf der LehramtlerInnen-Vollversammlung am Do., 11.11. (kein Witz) um 18.oo Uhr in der Neuen Uni. Dort werden wir uns über unsere aktuelle Lage austauschen und es wagen einen Blick in die Zukunft zu werfen, Stichwort "PH 2000".

Wer wissen möchte, wo sie/er mit ihrem/seinen Studium hinsteuert und wie es den "KollegInnen" so ergeht und wer darüberhinaus noch nicht zu pessimistisch ist, eine berufliche Zukunft betreffend, die/der ist herzlich willkommen auf der ersten und dadurch bedingt, bisher einzigen

Lehramts-Vollversammlung am Donnerstag, 11. November, 18.oo Uhr in der Neuen Uni

Steffi und Annette


Kommunalwahl 94 Jetzt Anmelden !

Teilnahmeschluß für die nächste Kommunalwahl im Juni 1994 ist bereits Freitag, der 10. Dezember 1993. Um die Studiliste wählen zu können müßt ihr euren ersten Hauptwohnsitz in Heidelberg bis zu diesem Tag angemeldet haben, deshalb: bis 10. Dezember, Einwohnermeldeamt Vangerowstraße 2

Die Jägerlust ist wieder fit!?

Nachdem die Jägerlust vor kurzem überraschend geschlossen hatte, startet sie nun mit frischem Wind, neuem Konzept und neuen Teilhabern. Die einzige autonom verwaltete Kneipe Heidelbergs gehört der Vergangenheit an. Die Idee des Kollektivs scheiterte, weil die Mitarbeiter in sieben Tagen fünfmal wechselten, die Gäste mehr Kontinuität wünschten und Koordinationsverluste erheblich waren. Die alte Organisation sowie der damalige Stil der Kneipe seien zwar für die siebziger und achziger zeitgemäß gewesen, heute jedoch überholt.

Der Kollaps kam letztlich durch die Überlastung der beiden InhaberInnen zustande, die den Laden nur nebenberuflich schmeißen konnten und auf Aushilfen angewiesen waren, denen das Wohl der Jägerlust nicht sonderlich am Herzen lag.

Die vorläufige Rettung kam durch zwei ehemalige Stammgäste, die nicht auf "ihre" Jägerlust verzichten wollten. Sie stiegen mit Kapital und Motivation als Teilhaber ein. Die wichtigsten Neuerungen sind zunächst eine gute und internationale Küche mitsamt neuer Köchin, ein regelmäßiges Kleinkunstprogramm, Spielabende und Ausstellungen. Die Preise sollen erschwinglich sein, Gemeinsamkeit und Gemütlichkeit stehen im Vordergrund.

Christiane, Bianca, Andreas


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