Ha! Nach dem letzten UNiMUT kamen immerhin keine Beschwerden über mangelnde political correctness. Haben wir uns verbessert oder habt Ihr es aufgegeben? Im Ernst: Wir wollen Feedback, und zwar gerade von den Leuten, die sich üblicherweise nicht in der näheren Umgebung der Lauerstraße aufhalten. Wir wissen, daß Ihr das lest, wir haben Euch nämlich schon dabei beobachtet... Die Adresse für LeserInnenbriefe wie immer auf der letzten Seite.
Worüber könnt Ihr Euch diesmal aufregen? Vielleicht über unsere Technikfeindlichkeit, nach der Gentechnik letztes Mal sind diesmal die Atommülltransporte aus dem heimischen Phillipsuburg ins ferne Gorleben dran. Oder über eine selten geschmacklose Reportage aus dem Nahkampfgebiet Hörsaal. Vielleicht stört Euch aber auch die üble Überschrift über dem Artikel übers Auslands-BAföG (btw: Sorry wg. der Verzögerung, Evelin). Ganz mies auch die dummen Sprüche, mit denen wir unseren neuen Super-Zukunftschef madig machen wollen - keine Seite kann mensch lesen, ohne auf dumpf-suggestive Diffamierungen zu stoßen. Jedoch: Spalter werden gemetzelt, siehe die Kurzmeldung zum neuen Studi-Dachverband neben dem fzs.
Wie auch immer, wir grüßen unser ehemaliges Reaktionsmitglied Christiane und haben ihren Aufruf zur Beteiligung an der nächsten Sommeruni auf Seite 1 gepackt. Und das tun wir nicht mit jedem Killefit!
Red.
Die Sommeruni ist tot - es lebe die Sommeruni!!!
Es wäre doch ein echter Verlust, wenn es im Sommersemester 1995 zum ersten Mal seit 1986 keine Sommeruni in Heidelberg gäbe!
Doch im Moment sieht es ganz danach aus. Nachdem die Sitzung am Donnerstag sehr ruhig verlief - die Zeit verging mir mit Spiegellesen und Schreiben dieses Aufrufs recht schnell - muß bei der 2. Sitzung mehr los sein - allein mache ich nicht weiter!
Also: Wer Lust hat, bei der Sommeruni mitzuorganisieren, Ideen einzubringen, Workshops oder Abendveranstaltungen zu gestalten, ...., .....der/die komme doch einfach zur nächsten Sitzung am 30.11. um 20.00 Uhr ins ZFB, Lauerstr. 1!
Keine Angst, Ihr werdet nicht mit Arbeit überschüttet und je früher wir anfangen, desto weniger Streß wird´s! Außerdem macht´s mehr Spaß, wenn wir viele Leute sind!
Für alle, die noch nicht wissen, was eine Sommeruni ist:
Die Sommeruni ist eine Veranstaltung von Studis für Studis mit Workshops zu Themen, die im Uni-Alltag zu kurz kommen, mit alternativen Lehr- und Lernformen, aber auch mit Konzerten, Kleinkunst, Fete - ein 3-4tägiges Festival im Marstallhof eben.
Mit Diskussionen, Vorträgen, Filmen, Theater, Spaß und Spielen - so, wie wir es gestalten wollen!
Also, rafft Euch auf - keine Angst, es bleibt genug Zeit zum Studieren....!
Bis zum 30.!
Christiane
BAföG-Beratung:Auch dieses Jahr findet sowohl in der FSK, als auch in der PH BAföG-Beratungen statt. Termine sind: |
Ein Auslandsaufenthalt ist eine recht nette Angelegenheit und sticht im Lebenslauf ins Auge. Wenige wissen aber, daß eine Finanzierung über Auslands-BAföG möglich ist. Auch für Praktika und auch für diejenigen, die hier kein BAföG beziehen.
In den Vordergrund hat der Gesetzgeber (noch) die Verbesserung der Sprachkenntnisse und das Kennenlernen einer anderen Kultur gesetzt, da ein Leistungsnachweis während des Auslandsstudiums nicht verlangt wird. Der Prozentsatz der AntragstellerInnen ist aber nicht hoch. Förderungsberechtigt sind deutsche StaatsbürgerInnen, Asylberechtigte und BildungsinländerInnen (vgl. dazu §8, Abs.1 BAföG). Antragsberechtigte aus EG-Ländern dürfen jedoch nicht in dem Staat studieren, aus dem sie kommen. Ist ein Auslandsstudium in der Prüfungsordnung zwingend vorgeschrieben, so kann der Personenkreis ausgeweitet werden. Eine Einschränkung gibt es bei der Förderung eines Praktikums innerhalb Europas: dies ist nur noch möglich, wenn es der Ausbildung besonders förderlich ist. (Ich würde mich davon allerdings nicht abschrecken lassen. Einfach bewerben, denn: frech kommt weiter!)
Die Förderungshöchstdauer ist nach § 16 BAföG auf ein Jahr begrenzt, kann in (eng begrenzten) Ausnahmefällen darüber hinaus verlängert werden. Mindestaufenthalt bei einem Studium sind sechs (6!) Monate; im Rahmen einer Hochschulkooperation drei (3!) Monate. Bei einem Auslandspraktikum mindestens drei (3!) Monate. Die Zeit einer Ausbildung im Ausland bis zu einem Jahr bleibt fürs
BAföG hier unberücksichtigt, d.h. es wird nicht auf die Förderungshöchstdauer angerechnet. Das heißt: ein Jahr zusätzliche Förderung! Ausnahme: laut Prüfungsordnung dringend vorgeschriebener Auslandsaufenthalt!
Vorraussetzungen sind:
1.) Kenntnisse der Landes- bzw Unterrichtssprache, deren Nachweis nicht erforderlichist, wenn sie mindestens sechs Jahre Unterrichsfach an der Schule war. Ansonsten wird eine Bescheinigung von einem Lektor benötigt.
2.) Der/die Studierende muß mindestens zwei Semester im Inland studiert haben.
3.) Das Studium im Ausland muß inhaltlichen Bezug zum Inlandsstudium haben. Ein/e DozentIn des Fachbereichs hat dies zu bestätigen.
4.) Das Ganze muß innerhalb der Förderungshöchstdauer stattfinden! Studierende haben außerdem nachzuweisen, daß und mit welchem Ergebnis er/sie sich um einen Erlaß oder Ermäßigung der Studiengebühren im Gastland bemüht hat. In der Praxis heißt das, daß Studierende z.B. bei einem Studium in den USA sich bei der Fullbright-Commission und/oder beim DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) und/oder bei einer hochschulinternen Ausschreibung bewerben müssen. Der Ablehnungsbescheid ist dann dem BAföG-Antrag beizufügen. Dies ist vorgeschrieben und es ist wirklich ratsam, sich frühzeitig beim Akademischen Auslandsamt, Seminarstr. 2 im 1. Stock zu erkundigen!!!
Als Zuschuß wird ein monatlicher Auslandszuschuß geleistet, sowie Studiengebühren bis zu 9.000,- DM für ein Studienjahr, Reisekosten: in Europa pro Semester eine Hin- und Rückfahrt; außerhalb Europas insgesamt eine Hin- und Rückfahrt je Studienjahr. Auch Krankenversicherung in Höhe von z.Zt 70,- DM. Auszahlung erfolgt anteilig pro Monat.
Auslands-BAföG kann zusätzlich zu einem Stipendium beantragt werden. Dann wird das Einkommen der Eltern (bei elternabhängiger Förderung) und das Stipendium zugrunde gelegt und eine eventuelle Förderung berechnet.
Für die Förderung im Ausland ist nicht das BAföG-Amt des Studienortes zuständig, sondern überregionale Stellen. Adressen entnehmt Ihr dem Sozialhandbuch oder erfragt sie beim BAföG-Amt.
Laßt euch von den Formalitäten nicht abschrecken, Ein Versuch könnte sich lohnen.
Evelin
Es ist soweit. Der im Sommer wegen des befürchteten Widerstands und wegen der anstehenden Bundestagswahlen verschobene Transport von abgebrannten Brennstäben (Castor-Transport) aus dem AKW Phillipsburg nach Gorleben soll jetzt stattfinden. Dieser Transport soll der erste von vielen weiteren Atommülltransporten quer durch die BRD sein. Der Atommüllberg wächst und wächst...
Niemand weiß, wohin damit. Für die Betreiber reicht aber der Nachweis eines Zwischenlagers als "Entsorgungsnachweis". Deshalb ist die Inbetriebnahme des Zwischenlagers in Gorleben so wichtig, um eine scheinbare Lösung vorzugaukeln. Dafür wird ein enormes Risiko eingegangen: Der Castorbehälter wird mit der Eisenbahn transportiert. Die Strecke führt durch dichtbesiedelte Gebiete, wie zum Beispiel dem Rhein-Neckar-Raum.
Es gibt keinerlei Katastrophenschutzpläne, was bei einem Bahnunfall passieren würde, ist nicht auszudenken. Der Transport ist für den Zeitraum der nächsten vier Wochen geplant. Ein erster offizieller Termin ist Donnerstag, 24.11. für die Ankunft in Gorleben. Es kann also sein, daß der Castor bei Erscheinen von UNiMUT längst unterwegs ist. Aber auf dieses Datum ist nicht unbedingt Verlaß.
Also, wenn er noch nicht weg ist: Beteiligt Euch an den Protesten gegen den Castor! Schon vier Mal wurde der Transport durch Demos und Blockaden in Phillipsburg und Gorleben verhindert. Auch dieses Mal wird es wieder Aktionen geben. Wer informiert werden will, wenn der Transport losgeht, kann sich in die Telefonkette eintragen lassen.
Infos unter HD-840176 (Tine verlangen).
Christine Kirchhoff
Castor: Ein Castor ist ein Transportbehälter für abgebrannte Brennstäbe. Er faßt 4.5 t Uran und Plutonium, das entspricht dem radioaktiven Inventar von 40 Hiroshima-Bomben.
Phillipburg: In Phillipsburg steht das Heidelberg nächstgelegene AKW. Von dort aus soll der erste Castortransport nach Gorleben ins Zwischenlager starten. In Phillipsburg gibt es aber noch Lagerkapazitäten für Brennstäbe bis mindestens 1997. Deshalb ist der Transport ein unnötiges Risiko; zudem ist das Lagern im AKW sehr viel sicherer als in Gorleben.
Zwischenlager: Seit elf Jahren steht das sog. Zwischenlager in Gorleben leer. Es handelt sich um eine Halle, die weder gegen äußere Einwirkungen (z.B. Flugzeugabstürze) noch gegen Austreten von Radioaktivität geschützt ist. Die heißen Castorbehälter werden durch den Luftstrom gekühlt, der durch filterlose Lüftungsschlitze weht. Wird ein Behälter undicht (was bei Lagerzeiten von geplanten 40 Jahren duchaus möglich ist) entweicht die Radioaktivität ungehindert...
"Entsorgung": Es gibt keine Entsorgung! Will man hochradioaktiven Müll sicher aufbewahren, muß man ihn für Millionen Jahren von der lebendigen Welt sicher abschirmen. Da das unmöglich ist, ist jedes weitere Produzieren von Atommüll ein Verbrechen.
Widerstand in Gorleben: Seit 17 Jahren wehrt sich die Bevölkerung dagegen, daß ihr Landkreis als "Atomklo" mißbraucht wird. Schon vier Mal wurde der Castortransport verhindert, zuletzt blockierten im Sommer ca. 3000 Menschen die Zufahrtswege zum Zwischenlager und verhinderten so den Transport des Behälters, der bis heute in Phillipsburg steht.
nezitoN ehcsitilopluhcshcoh snetsriKmea cloacaAuf großes Interesse stoßen inzwischen die Aktivitäten unseres Rektorats bundesweit. Anfragen an die FSK nach Rektor Ulmers Vorstellung zu Studiengebühren gehören inzwischen zum Büroalltag. Der nächste Renner scheint das Greinerpapier zur "Strukturreform des Grundstudiums in geisteswissenschaftlichen Studiengängen" zu werden. Prorektor Greiner übt sich mittlerweile schon auf poltitschem Parkett - wobei er manche eher betreten macht als sie zu vertreten. Nicht gerade froh soll beispielsweise der Initiator von "Magister in den Beruf" (MiB) über Greiners Äußerung auf einer CDU-Veranstaltung gewesen sein, wonach die Geisteswissenschaften die "cloaca maxima" der Universität seien. Kein Wunder: da werden weder Mittel noch Marketing gescheut, um die "GeiWis" an die Wirtschaft zu verkaufen und der eigene Prorektor macht die "Ware" schlecht. Bei der HRK (Hochschulrektorenkonferenz) hat man das Geinerpapier unlängst mit Interesse gelesen und zustimmend zur Kenntnis genommen. Auch der Wissenschaftsausschuß des Landtags hat sich inzwischen mit dem Papier befaßt. Mögen also die Fakultäten bei der Umsetzung erst langsam in Fahrt kommen, so fängt das Papier langsam an, selber zu laufen. Kirsten |
Gerade dachte er an seine Hausarbeit. Doch dann, dann kam alles ganz anders...
"Vorsicht in Hörsaal 10. Türen schließen selbsttätig. Vorsicht bei der Ansprache des Professors."
Er zuckte zusammen. Normalerweise schlief er erst in der zweiten Stunde der Vorlesung ein.
Er döste weiter.
Noch gestern hatte seine Mutter am Telefon gesagt: "Dein Vater läßt fragen, wie lange Du noch studierst."
Mit einem leisen Piepsen schlossen sich die Türen. Er lehnte sich zurück und genoß die materiellen Vorteile seines harterkäpften Platzes. Letzte Stunde war er zu spät gekommen: 1/2 Stunde vor Vorlesungsbeginn hatte er nur noch einen Platz auf dem Fensterbrett bekommen. Entspannt beobachtete er die beiden Komilitonen, die gerade aus den Fenster fielen. Auch sein Nachbar schien sich zu langweilen: er aktualisierte seine Strichliste.
Plötzlich durchdrang eine Durchsage die Lehre. War er doch immer ein unbeschriebenes Blatt gewesen (keine verpaßte Rückmeldung, keine Scheine, keine Zwischenprüfung), so galt diese Durchsage nun ihm. Er richtete sich auf. Aufrecht saß er inmitten seiner gebeutelten KomilitonInnen So zu schnellem Ruhm gelangt, gönnten es ihm seine KomilitonInnen und ein leises Lächeln drang in seine Miene.
Unweigerlich fühlte er sich an seine Erstkommunion erinnert. Sind zwar Thron und Altar inzwischen geschieden, so sind doch Katheder und Altar (Variante: Uni und Weihrauch) im Glauben vereint.
Nie war ihm seine Mutter so nahe gewesen wie in diesem Moment. Irgendwie fühlte er sich alleine. Wie damals auf Island mit der Pfadfindergruppe.
"Achtung eine Durchsage für Student 1253779*. Bitte begeben sie sich zum Aufsichtsbeamten von Hörsaal 10. Es liegt eine Exmatrikulation für sie vor. Bitte benutzen sie den Hauptausgang. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen."
Stefan & Kirsten
nezitoN ehcsitilopluhcshcoh snetsriKVordruck 241094Zwei Monate vor Weihnachten erfüllte sich für den Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät wohl einen lange gehegter Traum: mit "Vordruck 241094" will er die für ihn relevanten Studiendaten seiner Studierenden erfassen. Inzwischen ging der Fragebogen, in dem alle für das VWL-Studium erworbenen Leistungsnachweise samt Note anzugeben sind, per Post an alle für VWL Immatrikulierten. Die Eintragungen können laut Begleitschreiben "in beliebiger Reihenfolge erfolgen" und "Leistungsnachweise sind nicht einzusenden". Nachfragen: Mo-Mi in Zi. 2122 im AWI. Was mit den Daten gemacht werden soll? Laut Begleitschreiben soll eine "vollständige Bestandserfassung aller Leistungsnachweise für die Studierenden [für die Studierenden, die die Angaben erst machen sollen????] vorbereitet werden", um "ein Gesamtbild [...] über die heute gegebenen Studienbedingungen [zu] gewinnen". (Übrigens werden die Leistungsnachweise in der Regel bereits jetzt von der Fakultät erfaßt ...) Auf welcher Rechtsgrundlage die Daten überhaupt erhoben werden, wird nicht angegeben. Was passiert, wenn die Fragebogen nicht abgegeben werden? Auf Nachfrage erklärte der zuständige Mensch in der Fakultät: "das wird Folgen haben". Aha. Kirsten |
"Bewegung ist die Daseinsweise der Materie." (Friedrich Engels)
Die Dialektik, wie sie von Hegel entwickelt und von Marx "vom Kopf auf die Füße gestellt" (Engels) wurde, ist zunächst ein Bewegungsgesetz, gleichzeitig aber auch eine Erkenntnismethode, die besonders in den Gesellschaftswissenschaften erfolgreich ist.
Die Gültigkeit des dialektischen Bewegungsgesetzes und die Frage nach Nützlichkeit und Notwendigkeit der Anwendung der dialektischen Denkweise in naturwissenschaftlichen, speziell physikalischen, Problemen wollen wir in unserer Veranstaltung "Materialistische Dialektik und physikalisches Weltbild" beleuchten. Dazu haben wir Dr. Rainer Eckert, Physiker aus Frankfurt/M., als Referenten eingeladen.
Also bewegt Euch am 2. Dezember, um 20.00 Uhr in den Marstallsaal (Studihaus, hinterm Nichtrauchercafé)!
Außerdem läuft immer noch unser bewegender Lesekreis "Dialektischer Materialismus", Montags, 19.00, Studihaus, Nichtrauchercafé, Raum 1. Einstieg ist jederzeit möglich!
Hochschulgruppe Roter Splitter
Von Dienstag bis Samstag letzter Woche fand in Rostock die Mitgliederversammlung (MV) des fzs (Freier Zusammenschluß von StudentInnenschaften) statt. Der fzs ist der vor einem Jahr Struktur gewordene Versuch, die Zusammenarbeit der StudentInnenschaften verschiedener Hochschulen zu koordinieren. Die Tagung war geprägt, von der Absicht einiger studentischer FunktionärInnen vorwiegend großer Hochschulen, die nicht selbst Mitglied sind, die Satzung des Verbandes ihrem eigenen politischen Weltbild entsprechend zu "reformieren". Was alles unter dem Begriff Reform verstanden werden kann, wissen wir aus unseren Erfahrungen mit der "Studienreform" Stuttgarter Zuschnitts. So war auch in diesem Falle wenig von der Idee zu spüren, eine Struktur zu schaffen, in der alle StudentInnenschaften mitarbeiten können, sondern eine, die ausschließlich den parteieigenen Kaderschmieden an den Hochschulen gerecht wird. Zwangsläufige Folge wäre eine Verlagerung der Entscheidungsfindung aus den StudentInnenschaften heraus in die Parteigremien gewesen, wie dies an vielen Hochschulen ohnenhin der Fall ist. Wie auch immer, in diesem Bestreben konnten und wollten die MitgliedsstudentInnenschaften des fzs nicht folgen. Der Preis dafür war jedoch hoch. Die genannte Gruppe von StudentInnenschaften zog demonstrativ aus dem Plenum aus und in den Politischen Schmollwinkel ein mit den Worten: "Unser weiteres Vorgehen könnt ihr dann der bundesweiten Presse entnehmen". Es soll ein Gegenverband gegründet werden, der aber nicht, wie zu hören war, durch bessere politische Abreit überzeugen, sondern durch bessere Lobbyarbeit Einfluß gewinnen will. Näheres hierzu, sowie einen ausführlicheren Bericht aus Rostock in den nächsten Ausgaben von Unimut.
Schecki, Anette
nezitoN ehcsitilopluhcshcoh snetsriKaus der Röhre guckenAb dem 1.Januar tritt die Pflegeversicherung in Kraft. Dies bedeutet für Studierende, die sich selber versichern, daß sie erheblich mehr Krankenkassenbeitrag zahlen müssen. Ob oder warum nicht BAföG-EmpfängerInnen dieses Geld wiederbekommen, ist in den betreffenden Stellen nicht ganz klar. Auf eine diesbezügliche Nachfrage erklärte ein Krankenversicherungssachbearbeiter, ihm sei nichts bekannt. Ebenfalls überfragt zeigt sich ein BAföG-Sachbearbeiter. Er hätte zwar im Fernsehen von der Pflegeversicherung gehört, was dies konkret für BAföG-beziehende Studierende bedeute, wisse er allerdings nicht. Kommentar meines Komilitonen Stefan D.: "mein Krankenkassensachbearbeiter weiß nix, mein BAföGsachbearbeiter guckt fern - und ich soll zahlen." Allerdings soll es die Möglichkeit geben, sich die Pflegeversicherungsgebühren zurückerstatten zu lassen; das Formblatt hierzu soll es bei den Krankenkassen geben. UNiMUT wird in der nächsten Ausgabe genauer informieren. Kirsten |
Ausstellung der Frauenbeauftragten der Universität in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Jüdische Studien vom 23.11.-14.12. im Foyer der Neuen Universität
Der Salon ist heute ein Zauberwort. Man denkt an weiblichen Charme, Toleranz und geselliges Miteinander; an geglückte Kommunikation. Der Traum von einer Gesellschaft ohne Grenzen zischen Religionen, Ständen und Rängen erfüllte die Zeit der bürgerlichen Emanzipation des XVIII. Jahrhunderts und prägt die berühmten Berliner Salons.
Rahel Levin, verheiratete Friederike Antonie Varnagen von Ense (1771-1833), ging als die bedeutendste Saloniere ihrer Zeit in die Berlin-Geschicht ein. Die Tochter wohlhabender jüdischer Kaufleute zog bereits in jungen Jahren aufgrund ihrer sprichwörtlichen Toleranz und Kühnheit im Umgang mit den Zeitläuften die Geistesgrößen ihrer Zeit in ihren Salon. Zeitgenossen wie Goethe, Heine und Bettina von Arnim schätzten sie hoch Die literarisch Begabte hinterließ ein umfangreiches Werk in Form von Tagebüchern und Briefen. Dennoch ist sie heute so gut wie unbekannt.
Die Wanderausstellung - die erste Varnhagen-Ausstellung in Deutschland - ist eine biographisch angelegte Bild-Text-Dokumentation. Durch die beispielhafte Darstellung des Wirkens Rahel Varnhagens sollen Informationsdefizite zur Geschichte der Juden und Jüdinnen abgebaut werden. Gleichzeitig wird durch die Entdeckung der Rahel Varnhagen im wissenschaftlichen Gespräch deren kulturelle Leistung als Frau und als Jüdin ins Bewußtsein der Gegenwart gerückt.
Weitere Informationen: bei der Frauenbeauftragten (Brunnengasse 1; Tel: 542997) oder in der Ausstellung
Aus der taz vom 18.11.:
So unbekannt Claudia Nolte auf den Bonner Fluren auch bisher sein mag, für die Initiative "Frauen gegen den §218" ist der Name längst ein Begriff. Die Aktive Lebensschützerin hat bereits vor der Bundestagsdebatte über Schwangerschaftsabbruch in der christlichen Zeitschrift "Leitbild" härtere Bandagen gefordert. Der Staat müsse "die Traute haben", Frauen, die sich für einen Abbruch entscheiden, zu bestrafen und, so der Vorschlag [...] zur "Wiedergutmachung" für ein Jahr in Krankenhäuser zu verpflichten.
Als Dankeschön für unsere treuen Leser gibt es ab dieser Ausgabe Treuepunkte zum Sammeln bis ihr schwarz werdet, oder bis wir uns überlegt haben, was wir mit den treusten Lesern machen. Vorschläge werden gerne entgegen genommen. Zur Wahl stehen bisher : 1. einen Bildungsgutschein, 2. ein Abendessen mit dem UNiMUT-Blackbelt, dem Meister selbst, Demi (wow!), 3. eine Eintrittskarte für die FSK (Ehrenplatz direkt neben dem Fachbereichsreferenten, d.h. Protokollantenplatz), 4. favourite place in der Anglistenschlange anfang nächsten Semesters, 5. die aktualisierte und vollständige (!) UNiMUT-Comicsammlung, 6. Freiplatz im Studium Generale, 7. eine Flasche Rüttger (leider nicht prickelnd), 8. ein Päckchen ULMI-Schokolebkuchen, 9. ein Beratungsgespräch beim Dekan deiner Wahl, wahlweise auch Rektor oder Prorektor (wir empfehlen), 10. last but not least persönliches Schweigerecht (zu sagen haben haben wir eh' nix, aber wir sind beteiligt).
Einstellungssituation an Grund-, Haupt-, Real- und Sonderschulen -- Einstellungsverfahren -- Gewerkschaftliche Interessenvertretung -- Personalrat -- Seminarzuweisung -- Beamtenstatus -- 2. Dienstprüfung -- Krankenversicherung und Beihilfe -- Schulalltag
Doro Moritz, Geschaftsführerin der GEW Nordbaden, und Personalrätin, und Kirsten Pistel, neben vielem anderen Studierenvertreterin der GEW Baden-Württemberg beantworten am Mittwoch, dem 30. November 1994 von 12 - 14 Uhr alle damit zusammenhängenden Fragen. Ort der Veranstaltung ist die Aula der (alten) PH Heidelberg, Keplerstr.
Zu dieser Veranstaltung sind alle Interessierten herzlich eingeladen!!!!!
nezitoN ehcsitilopluhcshcoh snetsriKMarx kommt wiederSelbst in Heidelberg hat man erkannt, daß Maßnahmen zur Förderung der didaktischen Kompetenz von Lehrenden sinnvoll sind. Zwar gibt es ernstgemeinte Schreiben an den Prorektor für die Lehre, in denen vor Hochschuldidaktik als "Marxismus-Leninismus mit anderen Mitteln" gewarnt wird, dennoch können sich in diesen Tagen zum ersten mal HabilitandInnen zu einer hochschuldidaktischen Schulung treffen. Lehrende des Erziehungswissenschaftlichen Seminars (EWS) haben sich bereit gefunden, viermal zwei Tage auf die Maßnahme zu verwenden. Mittel gibt es allerdings nicht - aber vielleicht einen Händedruck des Rektors für das Foto in der RNZ; Titel: Rektorat engagiert sich für die Lehre. Der Umtrunk für die ReporterInnen wird selbstverständlich gezahlt... |
23.11. 20 Uhr, '"Auf Wiedersehen im Himmel" - Die Sinti-Kinder von der St.Josefspflege' Film mit anschließender Podiumsdiskussion zu "Kirche im Nationalsozialismus", Jugend- u. Studiobühne Heidelberg, Zwingerstr. 3-5,
20.00; Juso Hochschulgruppe HD: "Sozialpolitik in Deutschland", Treffpunkt ist das Cafe Burckhardt, Untere Straße
24.11. 19.45, ZFB, Lauerstr.1: Treffen des AK Hochschulreform, Thema: Natur- und Geisteswissenschaften
29.11. 18.15, Aula der Alten Universität: Ganten (Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Biologie): Die Reformfähigkeit Deutscher Universitäten auf dem Prüfstand: Neue Inhalte der biomedizinischen Forschung erfordern neue Strukturen
30.11. 12.00-14.00, Aula der PH, Keplerstr.: Wie geht es weiter nach dem Studium. GEW-Informationsveranstaltung für LehramtskandidatInnen.
19.30, Theaterstr.11 EG: "Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz" Diskussionsrunde mit der Rechtanwältin Sabine Kauß zum neuen Beschäftigtenschutzgesetz
20.00, Juso Hochschulgruppe HD: "Nato, WEU, KSZE - Thesen zur kollektiven Sicherheit in Europa", Treffpunkt ist das Cafe Burckhardt, Untere Straße.
7.12. 15.00: Fakultätsrat der Neuphilologischen Fakultät (nichtöffentlich)
ab 19.00, Wormser Braustübl, Heiliggeiststr. 3, Frauenstammtisch der Neuphilologischen Fakultät
20.00, KSG, Edith-Stein-Haus, Neckarstaden 32: Prof. Dr. Schroeder-Kurth (Humangenetik, HD): "Der Mensch im Reagenzglas oder: Gentechnologie?" - Die Nachrichten, die uns sporadisch zum Thema Gentechnologie über die Medien erreichen, rufen eine Mischung aus Entsetzen, Befürchtungen und Neugierde hervor. Die Emotionene schwanken zwischen panischer Furcht vor der totalen Manipulation des Menschen und der Hoffnung alle Menschheitsprobleme (z. B. Hunger oder Krebs) lösen zu können.
Nachdem die Themen Tod und Sterben nicht nur in unserer Gesellschaft ausgeblendet, sondern auch im Medizinstudium nicht berücksichtigt werden ist es nicht verwunderlich, daß Ärzte diesem Thema gerne ausweichen und sich überfordert fühlen.
Wenn über Themen wie das neue Transplantationsgesetz diskutiert wird, wären da zu einigen Fragen nicht zunächst einmal Informationen notwendig?
Eine Tatsache ist allerdings Grundvoraussetzung für alle Diskussionen:"Der schwerstkranke und sterbende Mensch und nicht seine Krankheit muß im Vordergrund stehen."
Als Themen werden angeboten:
29.11. "Konflikt in der Pflege: Leben verlängern - Sterben verlängern"; Referentin: Fr. Sensmeyer
06.12. "Nah-Todeserfahrung"; Referent: Dr. Schröter-Kunhardt
13.12. "Euthanasie"; Referent: Dr. Merkel
10.01. "Hospitz"; Referent: Dr. Becker
24.01. "Podiumsdiskussion zum Thema "Todeszeitpunktbestimmung"
Redeleitung: Prof. Eckart
Teilnehmende: Prof. Mattern, Dr. Plieth, Prof. Hacke
Die Veranstaltungen finden in der Neuen Uni, HS 5, jeweils dienstags um 19 Uhr s.t. statt.
0228/593037 - Fax 0228/593601(Forschung)
0228/572045 - Fax 0228/572094 (Bildung)
Warnung: Der Minister für alles und Technik (was wissen wir denn, d.Red.) hat noch kein Handy. Bei einem ersten Versuch der Kontaktaufnahme hieß es im Forschungsministerium, "Versuchen Sie es im Bildungsministerium", im Bildungsministerium vermutete man ihn im Forschungsministerium. Morgen versuchen wir es bei Daimler-Benz, dem Landesmuseum für Arbeit und Technik in Mannheim und in der Psychatrischen Klinik Jekyll&Hyde, Abt. Schizophrenie.