Probleme am Institut für Übersetzen und Dolmetschen: Die Erneuerung des Konferenzraums, in dem Dolmetschen live (mit Kabinen und allem anderen Schnickschnack) gelehrt, gelernt und geprüft wird, wurde irgendwie in der vorlesungsfreien Zeit leider vergessen. So wird sie eben jetzt nachgeholt. Pech für die Studierenden, denn es gibt zwar einen zweiten Konferenzraum, aber das Lehrangebot ist auf zwei Räume ausgelegt. Die pragmatische Lösung ist nun, dass im noch benutzbaren Konferenzraum je zwei Veranstaltungen parallel laufen. Vielleicht ist das ja ein Modellversuch des Senatsausschuss es für neue Medien, denn multimedial ist das auf jeden Fall? Noch ein Vorschlag: Vielleicht könnte man bald das parallele Abhalten von Veranstaltungen live im ersten neu eingerichteten Raum verfolgen...
In Armenien verschiebt sich auch manches: Die eigentlich fürs nächste Jahr geplante Volkszählung wird erst 2001 stattfinden. Der Haushalt, so teilte Statistikminister Stepan Mnatsakanian am 14. November mit, erlaubt 1999 keine Zählung. Schätzungen vom 1.November diesen Jahres gehen von einer Bevölkerung von 3.780.000 aus.
Wie viele Studierende die Uni Heidelberg im Wintersemester hat steht dafür fest: Statt bisher um die 30.000 sind es jetzt um die 24.000. Die Univerwaltung hat allerdings noch keine genaue Analyse der Gründe des Rückgangs durchführen können, da sie gerade auf neue Datenbanken umstellt. Konsequenzen des Rückgangs sind vor allem Rückgänge bei den Einnahmen des Studentenwerks (bei konstanten Kosten, denn es werden ja nicht weniger Wohnheimzimmer angeboten oder KöchInnen beschäftigt). Der letzte Woche verabschiedete Haushalt des Studentenwerks - wen wunderts - ist jedoch ausgeglichen und das ist ja das wichtigste! Hauptsache die Bilanz stimmt: Die neue Mitte der Unipolitik. Fürchtet
die Red
Bereits vor einiger Zeit berichtete der Unimut über Pläne, die Universitäten in Baden-Württemberg zu reformieren ("Papieratoren", Unimut Nr.149 ). Diese Pläne sind in den letzten Monaten konkretisiert worden, inzwischen gibt es den ersten Entwurf zur Novellierung des Universitätsgesetzes (UG). Er trägt den Titel "Arbeitsentwurf eines Gesetzes zur Änderung hochschulrechtlicher Vorschriften" und wird, legt man das übliche Verhalten des Ministeriums zugrunde, vermutlich über Neujahr durchgezogen werden. Der Redektion liegt derzeit eine unvollständige Raubkopie vor. Komplette Entwürfe und Korrekturen werden sehnsüchtig erwartet.
Neben einer Reihe Orthographie- und Formulierungsänderungen birgt der Entwurf vor allem inhaltliche Veränderungen. So darf die Bezeichung Universität nur für Universitäten und staatlich anerkannte Privateinrichtungen gleicher oder ähnlicher Art benutzt werden (und durch den Zusatz "staatlich anerkannt" können die Unis dann nicht gegen die vom Land eingesetzten privaten Unis klagen, wie vor einiger Zeit geplant). Uniähnlichen Institutionen ohne staatliche Anerkennung dürfen nicht errichtet werden. Die Dauer der Mitgliedschaft von Studierenden in universitären Gremien wird beschränkt, die Regelstudienzeit von 9 Semestern soll restriktiv gehandhabt (und wo möglich verkürzt) werden. Wer Fristen nicht einhält, verliert den Prüfungsanspruch, dafür soll aber per UG das Studium in der Regelzeit möglich werden. Wohl, um eine kleine Hintertüre zu öffnen, soll die Möglichkeit der Einführung einer Externenprüfung bestehen. Im neuen §53a UG werden Bachelor- und Masterstudiengänge als normale Abschlüsse eingeführt. In §83 können Hiwis zu Tutorien verpflichtet werden. Die UB soll in Zukunft nach den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit geführt werden und Zentralbibliothek sein. Fakultät soll nach §21 nur noch genannt werden dürfen, wa mindestens 30 ProfessorInnen, davon 20 auf Planstellen, beschäftigt. (Die Redaktion hofft inständig, daß die juristische Fakultät die zu schließenden Volkswirte aufnehmen — am Schluss kämen die sonst noch zur Philosophisch-Historischen Fakulät oder zur Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften...). Auf Fakultätsebene bilden Dekan, Prodekan und Studiendekan nach §23 ein Triumvirat, genannt Fakultätsvorstand, der wesentliche Aufgaben des Fakultätsrats übernimmt.
Spätestens die folgenden Passagen lassen auch die Profs aufhorchen, die bisher wohlgefällig genickt haben. Die ProfessorInnen sollen per §56a zur Einhaltung wissenschaftlicher Redlichkeit angehalten werden (warum wohl, d.S.) und mit §61 verpflichet werden zu einem Lehrangebot nach Bedarf. In §64 wird die Präsenzpflicht neu geregelt. Im neuen § 11 steht: "Organe der Universität sind 1. das Rektorat, 2. der Senat, 3. der Hochschulrat." Hinter diesem verbirgt sich ein Gremium aus 11 Personen, von denen 6 aus der Hochschule kommen, 5 von außerhalb, von denen 3 vom Wissenschaftsministierium benannt werden, der Rest vom Senat). Vorsitzender des Hochschulrats muß ein Externer sein. Der Hochschulrat soll zwar keine Initiativrechte haben, muß aber den Beschlüssen des Senats zustimmen und Entscheidungen, die Steuerungscharakter haben, vorbereiten. Der Verwaltungsrat und der Große Senat werden abgeschafft. Der (Kleine) Senat bekommt einen abschließenden Katalog an Aufgaben zugewiesen, darunter die Verabschiedung von Prüfungsordnungen und Hochschulsatzungen (für Auswahlgespräche etc.). Die Macht des Rektors im Rektorat und im Senat wird gestärkt, indem er bei Entscheidungen mit Stimmgleichheit entscheidet, dafür soll er abwählbar sein (und bei Stimmengleichheit? d.S.). Das Rektorat entscheidet alleine über die Verwendung von Mitteln und Stellen im Rahmen der vom Hochschulrat beschlossenen Vorgaben. Das Ministerium soll von Detailfragen einer Hochschule entlastet werden (diese gehen an den Hochschulrat und die Univerwaltungen) und nur noch die Rahmenbedingungen festlegen.
Nachtrag (2.12.98): Mittlerweile ist der Novellenentwurf im ZFB eingetroffen und kann dort eingesehen werden.
Marion
Korrektur zur letzten Ausgabe: die dort im Master/Bachelor-Artikel erwähnte Studie für den DAAD von Klaus Schnitzer (HIS) lag der Unimutredaktion in einer Vorabversion vor; die erschienene Endversion ist wie folgt korrekt beschrieben:
HIS-Kurzinformation A 3/98: Bachelor- und Masterstudiengänge im Ausland. Vergleich der Systembedingungen gestufter Abschlüsse. Von Klaus Schnitzer, Juli 1998
Der UNiMUT spiegelt routinemäßig die Festplatten des Rektorats. Dabei fiel uns Folgendes in die Hände:
Sehr geehrte Damen und Herren, der diejährige Landeslehrpreis wird an Herrn Kollegen Professor Dr. Gerhard Buhr von der Neuphilologischen Fakultät vergeben. Die Verleihung des Preises nimmt Herr Minister von Trotha persönlich vor. Deshalb findet die Übergabe in einem Festakt am Freitag, den 04. Dezember 1998, 15.00 Uhr s.t., Alte Aula mit anschließendem Empfang in der Bel Etage statt. Um der Veranstaltung einen angemessenen Rahmen zu geben, darf ich Sie bitten, für eine möglichst hohe Teilnehmerzahl Sorge zu tragen. Laden Sie bitte in diesem Sinne alle Kolleginnen und Kollegen, die Mitglieder der Studien- kommissionen sowie die Fachschaften ein, und machen Sie per Anschlag auf die Veranstaltung aufmerksam. Trotz der Kurzfristigkeit hoffe ich auf eine ausreichende Präsenz. Mit freundlichen Grüßen Jürgen Siebke.
Tip einer Institutssekretärin: Da gibts einen Empfang (=Essen), außerdem können Sie da mal den Trotha treffen.
Wer in die Ferne will oder auch einfach nur Geld braucht, ist nicht auf die dubiosen Angebote gewisser Firmen, die per Mensaserviette auch in der Mittagspause Konsumterror verbreiten, angewiesen. Und vielleicht springt ja sogar was fürs Studium raus. Aktuelle Angebote in Sachen Stipendien und Auslandsaufenthalte:
Polnisch in Polen und Tschechisch in Tschechien vom DAAD — Sommerkurse incl. Rahmenprogramm. Bewerbung für 1999 bis 15.12. im Akademischen Auslandsamt in der ZUV, Seminarstraße 2 (CA)
Neun Monate an der Hebrew University in Jerusalem (West), incl $350 zum Leben dort. Mensch sollte Ivrit können, kann das aber auch vorher lernen, ansonsten gibt an der Hebrew University bzw. der Rothberg School fast alle Fächer, die es hier auch gibt. Bewerbungsschluss ist der 15.1., auch hier melde mensch sich im Auslandsamt.
Der Klassiker in Sachen Stipendien und Auslandsstudium ist die philantropische Fulbright-Stiftung (http://www.uni-bonn.de/fulbright.germany). Aktuell zu haben wären u.a. der J. William Fulbright-Dissertationspreis, der an eine Dissertation aus der Geschichte oder Sozialwissenschaft verliehen wird, die sich mit den USA beschäftigt. 6000 Mark winken, Stichtag ist der 11.12. Fertige Doktoren können sich auch auf ein American Studies Fellowship bewerben — 20000 Mark sind für einen sechsmonatigen Forschungsaufenthalt in den USA im Bereich der Amerikastudien drin. Bewerbungen an munsky@uni-leipzig.de.
Wieder bei unserem Auslandsamt bewerben sollte mensch sich für ein einsemestriges Stipendium an der Uni Kyoto. Japanisch ist nicht so wichtig, dafür aber Geduld, da die japanischen Unis es sehr genau nehmen. Alle Fächer sind zugelassen, bewerben müßt ihr euch bis zum 13.1.
Der 13.1. ist auch Stichtag, wenn mensch nach Chile will: Die Pontifica Universidad Catolica dort bietet Gebührenerlass für Leute, die Spanisch können. Interessierte möchten ins Zimmer 176 in der Seminarstraße 2 schauen.
Schließlich gibts noch Sprachkursstipendien für Pisa, Krakau, St. Petersburg, Salamanca und Prag für Leute mit guten Grundkenntnissen in den jeweiligen Sprachen — geboten werden Unterkunft und Verpflegung für typischerweise 4 Wochen und Gebührenerlass — also durchaus eine Alternative zu unseren Sprachkursen.
Wer übrigens nicht auf unsere total subjektive Auswahl der Möglichkeiten, unser kaltes Land gen mehr Wärme oder Kälte zu verlassen, angewiesen sein will: Das Akademische Auslandsamt gibt auch regelmäßig ein paar Seiten voll mit Angeboten dieser Art heraus. Der Titel der Schrift ist durchweg AAA aktuell, die aktuelle Ausgabe ist die Nummer 6 vom November 1998. Menschen, die auf der Suche nach dem Blatt verzweifeln, sei verraten, dass es im ZFB in der Lauerstraße 1 noch ein paar Exemplare gibt.
Noch was: Die UNiMUT-Redaktion sucht noch einen Veteranen der US-Armee mit angemessenen Verdiensten um die Nation für eine Stelle an der Uni Harvard.
Und noch was: Am 9.11. gibts am Deutschlandfunk (106.4 MHz) um 10.10 Uhr heiße Infos für prospektive EntwicklungshelferInnen. Auch eine Art, in den Süden zu kommen.
Seit 1995 gibt es in Heidelberg eine besondere soziale Einrichtung - die Nightline.
Hier können Studentinnen montags, mittwochs und freitags von 21-02 Uhr anrufen und Ihre Sorgen und Gefühle im Gespräch am Telefon mit anderen Studierenden teilen.
Das Konzept der Nightline ist als ehrenamtliche Ergänzung zu den Beratungsstellen des Studentenwerks gedacht - an die Nightline kann man sich mit den kleinen Sorgen wenden, aber auch wenn "...dir die Decke auf den Kopf fällt...". Die Nightline gibt den Anruferlnnen Zeit und Gelegenheit, in einem offenen Rahmen über Persönliches zu reden. Manchmal sind es Anrufe, die mit Prüfungsstreß zu tun haben, mal ist es ein Problem mit dem Freund oder der Freundin, wieder andere möchten sich einfach mal ausquatschen. Die Nightline ist für alle da und versucht jeder Anruferin gerecht zu werden. Das Gespräch wird anonym geführt, und es gelangen keine Informationen an Außenstehende.
Die aus dem englischen Oxford stammende Idee wurde 1995 in Heidelberg übemommen und hat mittlerwelie auch in Stuttgart Fuß gefaßt. Jeweils ein Student und eine Studentin teilen sich den Telefondienst, und so können die Anruferinnen selbst entscheiden, mit wem sie sprechen möchten. Die Mitarbeiterinnen der Nightline verstehen sich nicht als Therapeutinnen, sondern als Studierende, die einen ähnlichen Erfahrungshintergrund wie die AnruferInnen haben, und so wie sie die Sorgen und Nöte des Unialltags kennen.
Was ist das Besondere an diesem Gespräch? Ein Mitarbeiter der Nightline hat es einmal so formuliert:
Zwei Personen sitzen in einem Zugabteil und beginnen sich zu unterhaiten. Der eine erzählt dem anderen von seinem Leben, von Gefühlen, Kummer, Lust und Frust des Alltags. Der andere hört aufmerksam zu. Schließlich steigt der eine aus, und sie verabschieden sich. So trennen sich ihre Wege und sie sehen sich vermutlich nie mehr. Gerade deshalb war es ein so offenes Gespräch.
Es liegt nun an Euch, welche Mehtode Ihr bevorzugt. Jedenfalls ist ein Anruf bei der Nightline erheblich billiger als ein Zugticket.
Ob Studienprobleme, Beziehungsstress oder Alltagsfrust - die Nightline hört zu — unter 06221/184708
Neujahr in der UBZwischen Weihnachten und "Heilige Drei Könige" werden sämtliche Dienstleistungsbereiche (Ausleihe, Lesebereich, Informationszentrum) in der Hauptbibliothek Altstadt und in der Zweigstelle Neuenheim offen gehalten. Die Öffnungszeiten der Lese- und Informationsbereiche sind freilich etwas verkürzt. Eine detaillierte Übersicht ist auf den WWW-Seiten der UB abrufbar: http://www.ub.uni-heidelberg.de/news/oeff.html |
...dass der Papst cool ist? Na ja, jedenfalls bekommen Studierende der katholischen Theologie ein Semester länger BAFöG als ihre protestantischen Mitstudis. Grund ist, dass katholische Priester ihren Schäfchen immer perfekte Auskunft über die Bibel geben können müssen und deshalb eine gründlichere Ausbildung in den alten Sprachen in einem zusätzlichen Semester benötigen. Bei den ProtestantInnen liest je jedeR selbst.
...dass ihr dank der UB in Zukunft fleißig mitblenden könnt, wenn ein Kopf mit schwarzem Rollkragenpullover drunter über die schwierige Kindheit von Rembrandt referiert? Seit ein paar Tagen steht unter http://www.ub.uni-heidelberg.de/epub (unter anderem) die Datenbank ,Allgemeines Künsterlexikon - Internationale Künstlerdatenbank", in der hunderttausende von Biographien bildender Künstler nur darauf warten, von euch gelesen zu werden. Von Antike bis Gegenwart: Thieme-Becker, Vollmer und das allgemeine Kunstlexikon wissen fast alles.
...dass die umsatzstärkste Cafeteria des Heidelberger Studiwerks das Marstallcafe ist? Mit einem Jahresumsatz von 1,553 Millionen Mark schlägt es den Vize, das Cafe Botanik, um gut 300000 Mark. Der Benjamin der Cafeten steht in Künzelsau: Knapp 60000 Mark wurden dort 1997 umgesetzt.
...was der Unterschied zwischen dem RCDS und anderen Studiorganisationen ist? Nun, bei normalen Studikongressen wird gebeten, Schlafsack und Isomatte mitzubringen — der RCDS hingegen will Personalausweis und eine Einladung (bei der Redaktion erhältlich). Der Kongress übrigens wird sich am 17.12. im Bonner Wasserwerk mit dem "Studium ohne Grenzen" beschäftigen. Mit von der Partie sind unter anderem RCDS-Boss Magerl, CDU-Boss Schäuble und CSU-Bildungsdepp Zehetmair, nicht jedoch das Christkind.
...dass 30% der Aufwendungen des Studiwerks für die Mensen in den Wareneinsatz (also das Essen selbst) gehen? Gleichzeitig kommen fast 40% der Mensamittel aus dem Essensverkauf an die Studis. Dank sei den Herren in Stuttgart: Von der alten Regelung, dass der Mensapreis für die Studis lediglich die Rohmaterialien kauft, ist nichts mehr übrig. 55% der Mittel kommen aber immer noch aus dem Landeszuschuss.
...dass im Heimatland des Kanzlers auch Studiengebühren anstehen? Angesagt in Niedersachsen ist für demnächst die Einstiegsdroge 100 Mark für die Einschreibung, juristisch wohl etwas geschickter gemacht als bei uns. Doch in Niedersachsen regt sich Widerstand: Im Zuge der "European Students Mobilisation Week" vor zwei Wochen gab es in Hannover eine Studidemo mit rund 15000 TeilnehmerInnen.
...warum es Niedersachsen aber doch besser hat? Anders als hier stehen die Profs dort den Studis bei. Letzte Woche hat der Senat der Uni Oldenburg einstimmig die Einführung von Studiengebühren abgelehnt. In Heidelberg undenkbar, in Niedersachsen Realität. Vielleicht ist Sozialdemokratie doch nicht so richtig verkehrt?
...dass die Mensen des Studiwerks 1997 1826552 Essen ausgegeben haben, rund 5% weniger als im Vorjahr? In diesem Jahr dürfte das noch schlechter aussehen, hatte das Studiwerk nach der "Reform" der Essenspreise im Januar zeitweise Einbrüche um bis zu 2000 Essen am Tag zu verkraften, die übers Jahr wohl kaum mehr einzuholen sein werden.
...dass an der Fakultät für Physik und Astronomie die seit Jahren von der Fachschaft Math/Phys durchgeführte Evaluation jetzt evtl. doch Konsequenzen haben könnte? Die Studienkommission hat am letzten Mittwoch die Empfehlung ausgesprochen (beschließen kann sie ja nichts...), denen, die schlechter abgeschnitten haben, den Besuch einer Fortbildung nahe zu legen. In der Studienkommission ging man davon aus, dass es nicht Böswilligkeit ist, die zu schlechter Lehre führt und daher eine Schulung sinnvoll wäre. Für mögliche Kosten sollte die Fakultät aufkommen.
...dass letzte Woche (Stand 25.November) die Lehrerstreiks in Rußland weiter gingen? Im Bezirk Archangelsk haben bereits 767 Schulen dicht gemacht, weitere betroffene Regionen sind Primorskii Krai, Ulyanovsk und Chita. Grund für die Sreiks sind ausstehende Löhne.
...was ein Fonzy ist? Ich weiß es auch nicht, würde mich aber freuen, wenn mich einE LeserIn aufklären könnte.
Walter I. Schönlein
INFO: Der Senatsausschuß für die Lehre (SAL) ist ein Ausschuß des (kleinen) Senats, also ein uniweites Gremium, das den Senat berät. Der SAL befaßt sich mit: Empfehlungen zur Lehre , Empfehlungen zur Verleihung des Landeslehrpreises, Begutachtung der Lehrberichte und aktuellen Themen, sofern sie auf die Tagesordnung gesetzt werden. Falls Mittel zur Stärkung der Lehre an die Hochschulen gehen, kann der SAL auch Empfehlungen zu deren Verwendung abgeben (muß aber nicht zugezogen werden). In den letzten Semestern hat der SAL weder zu aktuellen Themen noch zur Mittelvergabe getagt. Zusammensetzung des SAL: Mitglieder des Rektorats: 1 (zugleich Vorsitz), Profs: 6, Mittelbauangehörige: 3, Studierende: 3, Sonstige: 0; hinzu kommen ohne Stimmrecht MitarbeiterInnen der Univerwaltung, z.B. der für Lehre und Studium zuständige Dezernent; ihm obliegt de facto die Vorbereitung der Sitzung. |
Sieht man von einingen kleinen Spitzen ab, gestaltete sich die Sitzung des SAL am 18.November als angenehme Plauderrunde. Man konnte einiges über die Aktivitäten der Verwaltung und des Rektorats zu Fragen von Studium und Lehre erfahren, auch die Mitglieder trugen zur Diskussion bei und tauschten sich in knapp zwei Stunden angeregt über das Berichtete aus. Nebenher wurde hierdurch die Beteiligung des SAL (und damit auch der Studierenden) zu Themen wie Auswahlgesprächen oder Erstsemestereinführungen hergestellt.
Unter Mitteilungen und an anderen Stellen der Sitzung trugen alle Anwesenden Informationen zusammen:
HSK-Empfehlungen: Das Rektorat geht davon aus, daß aus psychologischen Gründen zumindest 10% der HSK-Empfehlungen umgesetzt werden sollen. Für Heidelberg heißt dies weiterhin, daß das IÜD an die FH (an welche eigentlich?) soll und der Magisterstudiengang Erziehungswissenschaft gestrichen werden soll.
Der Rektor hält gar nicht so viel von den BA- und MA-Studiengängen, wird aber erst mal abwarten, was das Ministerium in einer eigens eingesetzten Arbeitsgruppe aus Landesrektorenkonferenz (LRK) und Ministerium vorschlagen wird; daher wird auch die Uni-BA/MA-Arbeitsgruppe nicht mehr tagen, bis die eigens zum Thema konstitutierte Arbeitsgruppe von LRK und dem Ministerium für Wissenschaft und Forschung (MWG) getagt hat.
Ab 1.Januar gibt es eine halbe Stelle, befristet auf drei Jahre, zuständig für die Vereinheitlichung des Erscheinungsbildes der Universität im Internet.
Die Studierendenzahl ist auf ca. 24.000 Studierende zurückgegangen. Genauere Analysen stehen noch aus, da die Univerwaltung gerade auf eine neues Datenbanksystem umstellt. Der Rückgang der Studierendenzahlen führt zu Einbrüchen bei den Einnahmen des Studentenwerks; dessen Haushalt, der am 24.November präsentiert wird, wird jedoch ausgeglichen sein.
Seit dem 1.10.98 gibt es ein halbjähriges Schulpraktikum für Lehramtsstudierende, die sich nach dem 30.9.98 immatrikuliert haben. Die Universität Heidelberg wurde jedoch erst Anfang November in einem auf Anfang Oktober datierten Schreiben darüber informiert, während im ZSW aufgrund fehlender Informationen falsche Auskünfte gegeben wurden. Außerdem gibt es vom Kultusministerium bereits beschlossene Änderungen der Verordnung über die Verordnung des Kultusministeriums über die wissenschaftliche Prüfung für das Lehramt an Gymnasien (das ist die Prüfungsordnung für die Lehramtsstudiengänge), die jedoch den Universitäten noch nicht mitgeteilt wurden.
Herr Bayer stellte Alumni international als Versuch des Akademischen Auslandsamtes vor, die Verbindung zwischen ausländischen AbsolventInnen und ihrer Alma Mater zu wahren. Im Mittelpunkt steht hierbei das Friendraising und nicht — wie bei vergleichbaren amerikanischen Einrichtungen — das Fundraising. Zu diesem Behufe wurden in den letzten Jahren diverse Treffen im Ausland durchgeführt, die auf großes Interesse und Anklang stießen. Die AbsolventInnen entfalten auch Eigeninitiative: zum Beispiel führen sie in Japan Bier & Brezel-Abende durch oder beschäftigen sich in Brasilien mit der Rezeption brasilianischer Literatur in Deutschland. Geplant ist, diese Initiativen zu fördern, indem Freundschaftscenter eingerichtet werden, in denen sich auch deutsche WissenschaftlerInnen im Ausland einfinden können. Das Angebot von Alumni international wird bisher vom DAAD (Deutschen akademischen Austauschdienst) und dem MWF (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst) finanziert und richtet sich auch an deutsche AbsolventInnen im Ausland. Interessierte können sich im Auslandsamt genauer informieren.
Es wurde darüber informiert, daß die Auswahlgespräche jetzt laut Gesetz auf alle Fächer mit lokalem NC ausgeweitet werden müssen. Hierbei könne man wählen, ob man alle BewerberInnen zu Auswahlgesprächen einlädt oder nur die, die nicht über den NC oder die Wartezeit einen Platz bekommen. Da sich "die Universität Heidelberg" für die Auswahlgespräche stark gemacht hat, müsse sie, um sich nicht lächerlich zu machen, jetzt auch wirklich dafür sein, alle zu befragen. Allerdings sei die Befragung dieser "sicheren" KandidatInnen absolut freiwillig, d.h. sie können, müssen nicht, an der Auswahl teilnehmen. Aufgrund der Erfahrung der letzten Auswahlen geht die Verwaltung aber davon aus, daß diese sich geradezu um ein Auswahlgespräch rissen. Dies sei auch gut, da es die Bindung der Studierenden an das Institut stärke. Es wurde noch ein wenig darüber geredet, daß die Auswahlgespräche vielleicht doch nicht so sinnvoll seien und den normalen Unibetrieb beeinträchtigten, da sie Ressourcen aus Lehre und Forschung abziehen. Insgesamt kann also in den nächsten Wochen das Rektorat verkünden, daß sich die Uni Heidelberg unter Beteiligung des Senatsausschusses für die Lehre für eine Ausweitung der Auswahlgespräche auf alle BewerberInnen ausgesprochen hat.
INFO: ZSW/Abt. SLK, ehem. KOB: (Zentrum für Studienberatung und Weiterbildung, dem Rektorat direkt unterstellt/Abteilung für Schlüsselkompetenzen, ehemals: Projekt Kooperative Beratung): Kooperative Beratung stand für die Kooperation von ZSW, Institut/Fakultät und Fachschaft. KOB ist ursprünglich ein Modellversuch des SAL, der eigenverantwortliches zielgerichtetes Studieren in vier zentralen Studienphasen fördern will. (Diese Phasen sind neben dem Studienbeginn und der Abschlußphase des Studiums, der Beginn des Hauptstudiums sowie die Zeit bis zur Zwischenprüfung.) Inzwischen wird KOB aber im SAL nicht mehr als SAL-Projekt gesehen, auch wenn es nominell "Projekt im Auftrag des SAL" war. Das ZSW hat inzwischen auch die Bezeichnung KOB durch SLK ersetzt. Die Abteilung SLK wurde eigens für die Durchführung des o.g. Modells geschaffen. Ansprechpartner für das ZSW sind die Institute und Seminare bzw. die Fakultät, nicht jedoch die Fachschaften (wie noch in der Anfangsphase). Derzeit läuft KOB in den Fächern Europäische Kunstgeschichte, Geographie, Musikwissenschaft, Romanistik, Ethnologie, Biologie, Volkswirtschaftslehre, Theologie und Geschichte; es soll insgesamt ausgeweitet werden auf um die zwanzig Fächer. Durchgeführt werden Maßnahmen schwerpunktmäßig in der ersten Phase, so daß eine abschließende Beurteilung des vierphasigen Konzepts noch nicht möglich ist. Die Finanzierung erfolgt derzeit über Landesmittel und vor allem über das Hochschulsonderprogramm III (HSP III), das um das Jahr 2000 rum ausläuft. |
Das ZSW präsentierte eine anonyme Umfrage unter den TutorInnen der Einführungswoche VWL, aus der hervorging, daß sich die Fachschaftsmitglieder unter den TutorInnen für Frontalunterricht aussprechen, während die vom ZSW angelernten TutorInnen für Gruppenarbeit sind. Außerdem machen die Fachschaftsmitglieder "negativ getönte bis polemische Bemerkungen." Die studentischen SAL-Mitglieder merkten an, daß anonyme Umfragen, die zu derartigen Ergebnissen kommen, in ihrer Repräsentativität etwas fragwürdig sind. (Noch dazu, wenn das einzige Fachschaftsmitglied, das tutoriert hatte, den studentischen VertreterInnen im SAL davor gestanden hatte, den Fragebogen gar nicht abgegeben zu haben...) Doch hinter deratigen methodischen Schwächen einer Umfrage steht evtl. der Wunsch nach bestimmten Ergebnissen. Diese Ergebnisse führten dann zu einer interessanteren Diskussion, nämlich der, ob Kleingruppenarbeit und die vom ZSW gewählten Themen wie individuelles Entwerfen eines Stundenplans alleine eine Einführung ausmachen. (Das Problem hierbei ist, daß es in Fächern wie Biologie und VWL gar nicht so viel zu wählen und frei zu kombinieren gibt...)
In der weiteren Diskussion bemängelte der Leiter des ZSW, daß die Fachschaften ihre Einführungstermine nicht so rechtzeitig bekannt geben, daß sie im Faltblatt des ZSW abgedruckt werden können. So müsse man im ZSW die Termine erst im Internet "zusammensuchen" (Tip der Redaktion: http://unimut.fsk.uni-heidelberg.de/unimut/features/ersti/erstiwise98.html) Der Hinweis, daß die Termine im Seminar bekannt gemacht werden, oft im Vorlesungsverzeichnis stehen, manche Fachschaften auch gar nicht an ZSW-Faltblätter denken und daß Termine oft aufgrund äußerer Faktoren erst später festgelegt werden, wirkte auf die meisten Mitglieder des SAL nicht überzeugend. Aber, so wurde angemerkt, es klappe ja auf Seminarebene und wichtiger als die Koordinierung der Termine sei die Diskussion der Inhalte. Dazu konnte der Leiter des ZSW nicht soviel berichten, da er bei den Projekten selber nicht mitgewirkt hatte, sondern nur über Termine, Berichte und anonyme Umfragen informiert war. Er wies jedoch darauf hin, daß das ZSW mit den teilnehmenden Fächern Verträge abschließt, in denen auch geregelt wird, was in den Einführungen inhaltlich gemacht wird.
Der Rektor beschloß, mit dem Leiter des ZSW eine Liste zu erstellen, in der Themen aufgeführt werden, die im Rahmen einer Einführung anzubieten seien. Hierzu dürfen auch die Fachschaften Vorschläge formulieren.
Zur Vereinheitlichung des zeitlichen Programms stellte der Leiter des ZSW einmal mehr sein seit längerem propagiertes Konzept der idealen Erstsemestereinführungen in der Woche vor Vorlesungsbeginn vor: Montag: Einführung des Auslandsamtes, Dienstag bis Donnerstag: Einführungen der Fächer, Freitag: zentrale Veranstaltungen des ZSW. Dagegen wurden die üblichen Argument vorgetragen: daß viele Lehrende erst zu Vorlesungsbeginn anwesend seien und deshalb manche Fächer ihre Einführungen in der ersten Woche machen; daß das Auslandsamt bisher eine viertägige Einführung macht, die sich nicht in einen Tag pressen läßt; daß der Montag im Sommersemester immer wieder auf einen staatlichen christlichen Feiertag (Ostermontag) fällt; daß einige Fächer (z.B. Pharmazie oder Mathe) zweiwöchige Einführungen machen, die sich auch schlecht kürzen lassen; daß bereits jetzt viele Überschneidungen bei den Einführungen existieren, die durch größere zeitliche Entzerrung eher ausgeglichen werden können als durch eine zeitliche Verdichtung und so fort. Der Rektor erklärte, daß Überschneidungen ohnehin nicht zu vermeiden seien und daher eine größere Abstimmung anzustreben sei; es könne ja Ausreißer geben, angebracht erschiene ihm aber, am Malsburgmodell zu arbeiten (ab jetzt evtl. mit dem Zusatz "unter Beteiligung des SAL" - d.S.).
Gewohnt giftig und für einige Anwesende etwas überzogen waren die Beschwerden der VertreterInnen der Fachschaften darüber, daß über Sondermittel zur Stärkung der Lehre die Verwaltung und das Rektorat, manchmal auch der Verwaltungsrat, nie jedoch der SAL entscheiden. Der Vorschlag, den SAL an derartigen Vorgängen zu beteiligen (einen eigentlichen Etat für ihn bereitzustellen, soll juristisch an der Grenze der Illegalität liegen und wäre politisch an der Uni Heidelberg auch nicht durchzusetzen) stieß wie in vergangenen Sitzungen nicht auf Ablehnung. Der Rektor wiederholte seine bereits früher geäußerte Bereitschaft, den SAL dann zu beteiligen, wenn dies zeitlich möglich ist. Aufgrund der unerwartet heftigen Reaktionen des Vertreters der Verwaltung wurde der Punkt schnell abgehakt. Bei der Festlegung des Termins für die kommende Sitzung (11. oder 15.Januar - die Mitschriften gehen da etwas auseinander...) wurde jedoch darauf geachtet, daß die Sitzung vor der entscheidenden Sitzung des Verwaltungsrats (28.Januar) stattfindet.
Unter "Verschiedenes" informierten die Studierenden über die verschiedenen Tutorien, die die Fachschaftskonferenz seit ca. sechs Semestern in verschiedenen Fächern der Fakultät für Orientalistik und Altertumswissenschaften finanzieren. Dies ist insofern problematisch, als es eigentlich Aufgabe der Institute ist, diese aber kein Geld haben und auch keine Sondermittel bekommen, die Anträge der Fachschaften auf Sondermittel aber immer erfolgreich waren, weshalb es dann doch Tutorien gab. Während Verwaltung und Rektorat seit Semestern über diese Förderung durch die Fachschaften informiert sind, war es den übrigen Mitgliedern des SAL neu. Sie zeigten sich überrascht bis empört darüber, daß die Fachschaften und nicht die Institute derartige Maßnahmen durchführen.
Kirsten
"Angesichts der schwer überschaubaren pluralistischen Gesellschaft unserer Tage wirken die 50er Jahre als letzte einheitliche Epoche, in der fast alle dasselbe Ziel anstrebten...", so die VeranstalterInnen der Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe "Kunst und Kultur der 50er Jahre", die in diesen Tagen im ganzen Rhein-Neckar-Dreieck MuseumdirektorInnen in den Nierentischtaumel treibt. Heimelige Gefühle — sucht euch was raus:
Zwischen Abstraktion und Wirklichkeit — Fotografie der 50er Jahre. Kunstverein Ludwigshafen, Bismarckstr. 46, 6.11. bis 31.1.
Menschenbilder — Figur in Zeiten der Abstraktion (1945-1955). Städtische Kunsthalle Mannheim, Moltkestr. 8, 18.10. bis 31.1. Eine Ausstellung figurativer Kunst der Zeit
Kunst im Aufbruch — Abstraktion zwischen 1945 und 1959. Wilhelm-Hack-Museum, Berliner Str. 23, Ludwigshafen, 18.10. bis 31.1. Ein Abriß der geometrischen und expressiven Abstraktion der Zeit.
Brennpunkt Informel — Kunst der 50er Jahre zwischen Moderne und Postmoderne. Kurpfälzisches Museum, Hauptstr. 97, Heidelberg, 8.11. bis 17.1. Graphik, Skulptur und gestisch-expressive Malerei
"Einer frohen Zukunft entgegen" — Kunst der Fünfziger Jahre in der DDR" Mannheimer Kunstverein, Augustaanlage 58, Mannheim, 1.11 bis 24.1. "Ein wichtiges Kapitel deutscher Kunst"
Die Republik kommt in Bewegung — Rendezvous am Nierentisch, Reiss-Museum, C5, Mannheim, 15.11. bis 28.2. Ein übergreifendes politisch-kulturelles Panorama in Photos, Plakaten, Zeitschriften und satirischen Zeichnungen.
Hollywood Dream Cars und europäische Oldtimer, Auto&Technik Museum, Obere Au 2, Sinsheim, Dauerausstellung. Klotzen statt kleckern
Die Poetik-Dozentur Heidelberg wurde 1993 als Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Universität eingerichtet, um Gespräche zwischen AutorInnen und LeserInnen anzuregen und angehenden LiteraturwissenschaftlerInnen Einblicke in die 'Werkstatt' der Dichtenden zu ermöglichen. Die Veranstaltungen sollen einem breiten Publikum die Gelegenheit geben, den Schriftsteller und sein Werk aus den verschiedensten Perspektiven kennenzulernen. Wie die Liste der bislang eingeladenen Autorinnen und Autoren zeigt (Martin Walser, Ulla Hahn, Dieter Kühn, Volker Braun, Brigitte Kronauer), ist die Poetik-Dozentur ein poetologisch offenes, mitunter experimentelles Unternehmen, das Zugänge zu einem vielfältigen Spektrum literarischer Äußerungen eröffnen will. Organisiert wird die Dozentur von zwei Stipendiaten der Stadt-Heidelberg-Stiftung. Dozent 1998 ist Hanns-Josef Ortheil.
Geboren 1951 in Köln, aufgewachsen in Wuppertal, im Westerwald und in Mainz. Pianistische Ausbildung, seit 1970 Arbeit als Film- und Musikkritiker. Nach dem Abitur Organist in Rom. Studium der Musikwissenschaft, Philosophie und Literatur in Mainz, Rom, Göttingen und Paris. Im Anschluß an die Promotion (1976) Assistent am Deutschen Institut der Universität Mainz, seit 1990 Dozent für Kreatives Schreiben und Gegenwartsliteratur an der Universität Hildesheim. 1988 als "Writer in residence" an der Washington-University in St. Louis/Missouri. 1991 und 1993 Villa Massimo-Stipendiat in Rom. 1993/94 Poetik-Vorlesung an der Universität Paderborn, 1994/95 an der Universität Bielefeld. Hanns-Josef Ortheil lebt seit 1982 in Stuttgart.
2. Dezember 1998, 19°° Uhr, Neue Universität HS 14: . Heidelberger Gespräch zur Literatur: "Läßt sich Dichten unterrichten?" Lehr- und Lernbarkeit von literarischem Schreiben Teilnehmer: Arnfried Astel, Peter Bieri, Jochen Hörisch, Helmuth Kiesel, Ralf Jandl, Hanns-Josef Ortheil, Hannelore Schlaffer
3. Dezember 1998, 20°° Uhr, Neue Universität, HS 14: Schreib, Heidelberg, schreib! (3) "Um fünf Uhr außer Haus..." Poetik-Vorlesung Hanns-Josef Ortheil
4. Dezember 1998, 20°° Uhr: Reprise - Coda - Finale
Mehr unter http://www.gs.uni-heidelberg.de/~poetikdo/
Wieder mal müssen wir an dieser Stelle vor dem Irrglauben warnen, mit der Sozialdemokratie würde alles besser— die SPD braucht nur ein wenig länger, um böse Dinge zu tun.
Nachdem vor gut einem Jahr die CDU-Hoffnungsträgerin Schavan in ihrer Eigenschaft als Kultusministerin im Kabinett des Teufel den NachwuchslehrerInnen einen NC fürs Referendariat reingedrückt hat (vgl. auch UNiMUT 153), hat jetzt ihre Kollegin Behler aus Nordrhein-Westfalen den gleichen Plan. Für 3559 Studis mit ersten Staatsexamen für die Sekundarstufe II stehen nur 2700 Plätze zur Verfügung, von den NachwuchslehrerInnen für die Primarstufe bzw. Sonderschulen müssen 750 bzw. 461 erstmal in die "Warteschleife". Die Auswahl derer, die bis auf weiteres aus ihrer Ausbildung fallen, wird ausschließlich nach der Note im ersten Staatsexamen getroffen.
Die Zahlen der WarteschleiflerInnen werden sicher noch etwas zurückgehen, da erfahrungsgemäß etliche Studis bereits nach dem ersten Staatsexamen die Faxen dick haben — trotzdem gilt auch hier, dass es schlicht dreist ist, Studis nach mindestens fünf Jahren Studium zu sagen, dass sie aber leider erstmal nicht weitermachen dürfen und es auch nicht klar ist, bis wann sie denn Zwangspause einlegen sollen. Denn das erste Staatsexamen ist, zumindest rechtlich, nicht viel mehr als eine bessere Zwischenprüfung, "das" Staatsexamen hat mensch als LehrerIn erst nach dem Referendariat und dem anschließenden zweiten Staatsexamen.
In NRW regt sich Widerstand gegen diese Frechheit. Und die Studis dort stellen sich die gleiche Frage wie schon ihre Urgroßeltern: Wer hat uns verraten? Sie finden immer noch die gleiche Antwort.
Brigitte
Seminarstraße/Ecke Kettengasse. Befindet sich unser Betrachter an diesem Ort, so kommt ihm zunächst ein großes metallernes Tor mit dem dahinter liegenden Jesuitenklostergarten ins Blickfeld. Hat er sich geirrt? Wo ist denn jetzt DER Romanische Keller, den er schon immer einmal sehen wollte? Erst bei näherem Hinsehen fällt ihm die hölzerne Doppelflügeltür auf der linken Seite ins Auge, die ihn in die tieferen Gefilde des Romanistischen Seminars führen soll....
So wird es einigen vielleicht schon einmal gegangen sein. Leider muß man allerdings auch immer wieder feststellen, daß anderen der Name Romanischer Keller kein Begriff zu sein scheint. Schade eigentlich, denn schließlich ist DAS Theater im Romanischen Keller extra für Studierende gedacht und es bietet allen studentischen Gruppen die Möglichkeit, ihre erarbeiteten Beiträge zur Aufführung zu bringen. Und das in einer aufführungstechnisch gesehen nahezu professionellen Umgebung: einer kleinen Bühne ausgestattet mit verschiedenen Beleuchtungselementen und Musikanlage mitten in einem Kellergewölbe mit außergewöhnlichem Flair, in dessen Genuß vor allem die Zuschauer kommen. Die Vorderräume sind mit dunklem Samt ausgekleidet, welcher meist als Hintergrund für eine kleine Bilderausstellung dient. Hier sollen u.a. Studierende die Möglichkeit haben, ihre Werke zur Schau zu stellen, welche ebenfalls nur spärlich genutzt wird - zum Leidwesen der Verantwortlichen Torsten und Matthias. Diese haben in mühevoller Kleinarbeit den Keller so hergerichtet, wie man in derzeit bewundern kann: die Bodenplatten sind neu verfugt, die Samtverkleidung ist angebracht, die Theke ist aufgeräumt und die Bilderausstellung rechtzeitig zum neuen Stück herbeigeschafft. Zwar werden sie z.T. dafür als HiWis entlohnt, aber der größte Teil ist entstanden aus ihrem unermüdlichen Individualismus und Engagement für die Sache, denn die "Bretter, die die Welt bedeuten" sind für sie nicht nur Freizeitgestaltung. So aktualisieren z.B. sie die sogenannte Künstlerkartei. Hier können interessierte Studierende, die eine Theatergruppe suchen - sei es als Schauspieler und Schauspielerin oder als "Techniker und Technikerin" (Lichttechnik, Bühnenbild etc.) - einen vorgefertigten Personalbogen eintragen lassen, so daß bereits bestehende Gruppen auf Schauspieler- und Schauspielerinnensuche fündig werden können. Leider wird auch diese Möglichkeit nicht ausschöpfend genutzt.
Woran liegt's? Anscheinend fehlt es den meisten an Information. Das ist recht verwunderlich, denn neben zahlreichen Plakatierungsaktionen und Informationen in Zeitschriften geben Torsten und Matthias in Zusammenarbeit mit einigen freiwilligen Redakteuren (eine gute Übungsmöglichkeit für angehende Journalisten und Journalistinnen...) außerdem die "Souffleuse" heraus, ihr eigenes Theatermagazin. Hier werden alle Veranstaltungen angekündigt und vergangene Stücke rezensiert.
Nebenbei betreiben die beiden dann noch die eigene Theatergruppe "Theater Gutmacher", so daß ihnen das Theater im Romanischen Keller auch aus der Sicht von Ausführenden ans Herz gewachsen ist...
...und so geht es weiter im Kampf um Aufmerksamkeit für den Romanischen Keller, Auseinandersetzungen mit Tageszeitungen, Verhandlungen über neue Aussteller und Aufführungen und vielen kleinen Dingen, die vielleicht nur dem aufmerksamen Beobachter auffallen. Aber vielleicht wird sich das ja eines Tages ändern, z.B. mit Aktionen wie der "Offenen Bühne" (vgl. UNiMUT Nr. 161) oder dem Ersten Internationalen Studententheaterfestival, welches Torsten und Matthias mitorganisieren und welches 1999 hier in Heidelberg, in DEM Romanischen Keller stattfinden wird. Vielleicht werden dann auch mehr "einheimische" Studis den Weg in schließlich im wahrsten Sinne ihr Theater finden!
Annette
Im Romanischen Keller, Seminarstr.3/Ecke Kettengasse, Tel.:542769 (Di 14-16, Do 15-17, Fr 10-12)
5./6.12. 20 Uhr: Der Mann von La Mancha (mit Philippe Huguet) (siehe Kulturtip)
10./11.12. 20 Uhr Die Ermittlung (von Peter Weiss) Theatergruppe des Germanistischen Seminars
Mi, 2.12. 20 Uhr: Draußen [vor der Tür], Ein Borchert-Projekt
Do, 3.12. 11 Uhr: Draußen [vor der Tür], Ein Borchert-Projekt
Fr, 4.12. 20 Uhr Schweinische Lieder
So, 6.12. 15 und 19 Uhr: Pierino, der zauberhafte Clown; 22.30 Uhr: Hautnah
7./8.12. 9.30 Uhr und 11 Uhr: Oh, wie schön ist Panama
Di, 8.12. 20 Uhr: Love Acts Part 1&2
Fr, 11.12. 17 Uhr: Unter der Leselampe: Das Dschungelbuch; 20 Uhr: PREMIERE: RaumXIII
Sa, 12.12. 20.30 Uhr: Love Acts Part 1&2
So, 13.12. 20 Uhr: Tango-Ball
Di, 15.12. 11 Uhr: Der Atlantisspinner; 20 Uhr: Love Acts Part 1&2
Am 4. Dezember ist Ultimo: Bis dahin müssen Bewerbungen für den Preis der Freunde der Universität Heidelberg (immerhin 5000DM) eingereicht werden.
Das Geld ist gedacht für Initiativen:
(a) von Studis für Studis;
(b) die bereits laufen;
(c) und die sich im Raum Heidelberg abspielen.
Also ran an die Griffel. Selbstbewerbungen sind willkommen und werden gern im ZFB (Lauerstr.1) angenommen. Stichwort: Verein der Freunde.
"Als Grundlage von 'Der Mann von La Mancha' dient das gleichnamige Musical von Leigh, Darion und Wassermann aus den 60er Jahren, das sich wiederum auf Vervantes Roman 'Don Quijote von La Mancha' aus dem frühen 17. Jahrhundert bezieht. Daß hier eine Musicalfassung des Stoffes, ein 'Singspiel' vorliegt, erweist sich für den gelernten Schauspieler und Opernsänger als Glücksgriff, beherrscht er doch alle Facetten seiner Professionen: Spielerisch reicht die Palette von manchmal grotesker Komik über große Gefühle bis zu unter die Haut gehender Tragik, gesanglich vom witzig-gequengelten Song Sanchos über die erstaunlich karen und sauberen Falsettpassagen der Frauenrollen bis zu den arienhaften, mal veträumten, mal heldisch-begeisterten Liedern Don Quijotes, in denen Huguet die ganze Kraft und Fülle seines schönen Baritons zeigen kann."
aus: Die Souffleuse, Novemberausgabe 1998
Do, 3.12.
20 Uhr, Buchhandlung Himmelheber, Theaterstraße: Lesung und Diskussion mit dem Autor: Lou Marin: "Ursprung der Revolte — Albert Camus und der Anarchismus".
Fr, 4.12
15.00 Bel Etage, alte Uni: Verleihung des Landeslehrpreises — vgl. Präsenz und Anschläge
Sa, 5.12.
10 Uhr, DAI, Sophienstr.: Bücherflohmarkt (Red. noch nie da — taugt das was? Rückmeldungen erbeten)
11 bis 18 Uhr, Gumbel-Raum, Karlstorbahnhof: "Gewaltfrei gegen Rechts — Geht das überhaupt?" (haut die Glatzen bis sie platzen, d.S.), Erfahrungswerkstatt der gewaltfreien Aktion Baden. Mensch hätt sich anmelden können, aber so wichtig isses nich. Kontakt: HD-161978
So ab neun: Theo/a-Fete im Wissenschaftlich-Theologischen Seminar, Kettengasse: "Nikolaus sieht rot" (Dieser Termin stimmt, und keine anderen, die vielleicht schon mal angekündigt waren, d.S.)Eintritt 4 Mark oder 3 Mark mit Nikolausmütze oder umsonst als Ganzkörpernikolaus. In jedem Fall geht eine Mark nach Honduras.
So, 6.12.
16.30 DLF (106.4 MHz) "Von der Steinzeit in den Cyberspace" — die Technologisierung Afrikas
Mo, 7.12.
13 Uhr, Aula neue Uni: Die legendäre Nikolausvorlesung des Theologen Berger (auch für NichtchristInnen, AtheistInnen, AgnostikerInnen und FAZ-LeserInnen)
15 Uhr, SAI, INF 330, Raum 325: Montags-Kino im SAI. Mrinal Sen — Genesis in einer deutschen Fassung.
16.15-18.00 Uhr, Konferenzsaal (den, wos noch gibt, d.S.) im Erdgeschoss Instituts für Übersetzen und Dolmetschen (IÜD): Ursprung und Auswirkungen aus geopolitischer Sicht, Zur Geschichte der Europäischen Währungsunion (3), Dr. Barry H. Massey, University of Maryland, European Division, Vortrag in englischer Sprache
19.30, Aula Neue Universität, Studium Generale: Von der Ökonomie geistiger Werte, Prof. Dr. Harald Weinrich, Collège de France, Paris
Di, 8.12.
10.00: Millowners and Textile Labour in Ahmedabad, von Prof. Dr. Siddhartha Raychaudhuri, Raum 316, Südasien-Institut.
18 Uhr, Neue Univ., HS 5: Berufsfeld Öffentlichkeitsarbeit, Claudia Cornelsen, Personality PR Mannheim
19 Uhr, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2: "NS-Medizin und ihre Opfer", Vortrag und Gespräch von und mit Ernst Klee
19.15 DLF (155kHz Langwelle): "Ohne Paß in Deutschland" — ein Feature über die "no man´s area" am Frankfurter Flughafen, in der seit 1993 "illegale" Einwanderer gleich wieder rausgeworfen werden können.
20 Uhr, Karlstorbahnhof, Büro des Eine-Welt-Zentrum: Treffen der Cuba-Solidarität.
20 Uhr, Erziehungswissenschaftliches Seminar, Akademiestr. 3, HS 005: Pluralität und Bildung -- Erziehungswissenschaftler/innen als Scharniere der Migrationsgesellschaft? Vortrag von Ingrid Gogolin im Rahmen des kleinen Bildungsgipfels
Mi, 9.12.
15 Uhr, Germ. Seminar: Studienkommission Neuphil. Fak. Nicht öffentlich.
16 Uhr Fakultätsrat der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften (nichtöffentlich)
16 Uhr, Neue PH, Z3, Raum107: "Neue Entwicklungen in der Grundschule", GEW-Studigruppe
19 Uhr, ZFB, Lauerstr. 1: Treffen der GEW-Studigruppe, weshalb GEWlerInnen nicht zum
19.30 Treffen der AGJG in & bei der PDS gehen können. Ort: Griech. Taverne. Thema heute: Planung für die nächsten 3 Monate
20.15, ESG, Plöck 66:"Südafrika aktuell" — Angelika Schröder berichtet
Do, 10.12.
16 Uhr, ZFB, Lauerstr. 1: Treffen der Honduras-Solidarität. Neue Gesichter werden gern gesehen.
20 Uhr, Romanischer Keller: Die Theaterwerkstatt des Germanistischen Seminars spielt Peter Weiss' Drama "Die Ermittlung" über die Frankfurter Auschwitz-Prozesse als szenische Lesung. Weiss gibt in der "Ermittlung" die Gerichtsprozesse an den überlebenden Verantwortlichen von Auschwitz (1962-65) nach dem Muster von Danthe Alighieris "Divina Commedia" wieder. Regie: D. Harth. Kartenvorbestellung unter Tel.: 542769. (Nochmal am 11.12.)
Sa, 12.12.
10.30, ESG, Plöck 66: Internationales Frühstück — auch du bist eingeladen.
15 Uhr, Bauhaus: Love your AZ-Parade: Techno bis zum Abwinken, aber für den guten Zweck.
So, 13.12.
17 Uhr, DAI, Sophienstr. 12: Klaus von Beyme über die "Rückkehr der Politik" in der Teatime
Mo, 14.12.
16.15-18.00 Uhr, Konferenzsaal im Erdgeschoss Instituts für Übersetzen und Dolmetschen (IÜD): Das Handwerk und der EURO, Die kleinen und mittleren Unternehmen, Nikolaus Tevis, Handwerkskammer Mannheim
19.30, Aula Neue Universität, Studium Generale: "Asiatische Werte", Prof. Dr. Heiner Roetz, Fakultät für Ostasienwissenschaften, Universität Bochum
Di, 15.12.
18 Uhr, Neue Univ., HS 5: "Studienende-Berufseinstieg Medienpädagogik" Christian Hörburger, LEU Stuttgart
20 Uhr, DAI, Sophienstraße: "Ägypten und Israel im Werk Franz Baermann Steiners" (kennt den jemand? Rudolf Steiner isses jedenfalls nicht. d.S.)
20 Uhr, Erziehungswissenschaftliches Seminar, Akademiestr. 3, HS 005: "Innovative Felder der Erziehungswissenschaft: Frauen- und Geschlechterforschung." Vortrag von Elke Kleinau im Rahmen des kleinen Bildungsgipfels.
Do, 16.12.
20.15, KSG, Neckarstaden 32: "Schrille Nacht, Eilige Nacht", ein ökumenischer Abend.
Mo, 21.12.
15 Uhr, SAI, INF 330, 15 Uhr: SAI-Montagskino, ein Kracher aus Indien in Hindi: Bombay to Goa (1972)