Die Uni Heidelberg ist ihrer Zeit voraus: Schon am kommenden Montag soll die interne Abrechnung in Euro stattfinden. Die ohnehin noch recht unvollkommene R/3-Buchführung wird am nächsten Freitag für alle Anfragen geschlossen und, so das Wunder geschieht und alles nach Plan läuft, am Montag darauf im neuen Euro-Gewand wiedererstehen. Also: Wer Geld von der Uni will oder welches bei der Uni loswerden will, sollte sich morgen darum kümmern. Die Redaktion wettet 2:1, dass am nächsten Montag nichts gebucht werden wird.
In dem diesbezüglichen Rundschreiben verkündet der offzielle Euro-Beauftragte der Uni, Dieter Werner, auch noch, dass die Unikasse und im Großen und Ganzen alle anderen Stellen, an denen mensch Geld an die Alma Mater loswerden kann, der "allgemeinen Öffentlichkeit" nicht zugänglich seien und deshalb die so genannte modifizierte Stichtagregelung, nach der noch bis Ende Februar 2002 die gute alte Mark angenommen werden muss, keine Gültigkeit habe. Also: Ab Silvester nur noch mit Euros in die Uni.
Wir recherchieren noch, ob die UB dem Euro-Beauftragten gehorchen wird und tragen das Ergebnis hier nach, sobald wir Antwort von dort haben. Mangelndes Problembewusstsein besteht jedenfalls an vielen Orten. Ex-Rektor Siebke etwa erklärte während einer der letzten Sitzung des großen Senats, es bräuchten keine Mittel für die Umrüstung der Schließfächer eingestellt werden, da ja nach einem festen Kurs umgerechnet werde.
Niemand wagte ihm da zu widersprechen.