...dass es Hoffnung gibt, Trotha-Nachfolger Frankenberg loszuwerden? Tatsächlich besteht nach einer kleinen Anfrage von Heike Dederer, Landtagsabgeordnete der Grünen, die monierte, Frankenberg sei Aufsichtsrat bei der unter etwas dubiosen Umständen in Konkurs gegangenen Firma "Wild Projects" gewesen, eine hauchdünne Chance, ein vom Insolvenzverwalter angestrengtes Verfahren gegen den ehemaligen Aufsichtsrat könne als für einen Minister nicht tragbar empfunden werden. Andererseits haben Wissenschafts- und andere Minister hier im Ländle schon ganz andere Nummern ausgesessen.
...dass ihr schon jetzt haufenweise Studiengebühren zahlen könnt, hier an der Uni Heidelberg und auch, wenn ihr noch nicht im Trotha-Tausi-Bereich seid? Die Möglichkeit dazu gibt euch das ZSW mit Veranstaltungen über "Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit", "Teamarbeit", "Recht im Beruf", "Zeitmanagement" und ähnliches zu Schleuderpreisen von gerade mal 210 bis 330 Mark, "Tagungsunterlagen" und Kaffepausen inklusive. Wenn ihr noch Fragen habt: 543807 (das Kursbüro) und 542307 (die Anmeldung).
...dass Studierende aus Jura, Politologie, Soziologie und VWL in den letzten Wochen Post vom CHE bekommen haben? Ja, die Oberranker aus Gütersloh holen zum nächsten Schlag aus und haben sich von der ZUV etliche Studis ziehen lassen. Diese Studis sollen nun zu 36 Oberpunkten fast 100 Kreuzchen machen, und zwar nach dem Prinzip "Kreuzen Sie an, wenn Sie einen Aspekt nicht beurteilen können." (sic! Das steht wirklich so drin!). Weitere überzeugende Daten dieser Art werden dann in ein neues Stern-Ranking einfließen, wenn sich nicht vorher die Nordsee erbarmt und Gütersloh überflutet. Unser Tipp: Alle Felder ankreuzen, die ihr findet, und den Mist dann unfrei zurückschicken. Euer Bogen wird garantiert trotzdem gewertet.
...dass ihr eure Artikel gefälligst weder über- noch gar nicht frankieren, einen uns bekannten Absender auf die Umschläge schreiben und keine gebräuchlichen Wörter falsch schreiben sollt? Wenn ihr euch nicht danach richtet, werden wir eure Post nicht öffnen oder schütteln und auch den Inhalt nicht ausleeren und sie so in eine Plastiktüte "legen", dass "der Inhalt nicht austreten kann". Danach werden wir "und evtl. weitere Personen" den Raum verlassen und die Türen schließen, bevor wir uns die Hände "gründlich mit Wasser und Seife" waschen. So will es nämlich ein "Gemeinsames Merkblatt des Innenministeriums und des Sozialministeriums Baden-Württemberg zum Verhalten bei Verdachtsfällen mit Milzbrand und anderen biologischen Gefahrstoffen". Na dann.
...dass Bomben wichtiger sind als Bildung? Sicherlich, aber eine gute Illustration war das Votum des SPD-Parteitags am 21.11.2001. Mit ziemlich großer Mehrheit schmetterten die Genossen den Wunsch von Bulmahn und Schröder, Studiengebühren endlich als sozialverträglich hinzudefinieren, wenn nur das "Erststudium" gebührenfrei bleibe, ab. Mit anderen Worten: Sämtliche SPD-MinisterInnen von Oppermann bis Zöllner, von Behler bis Bulmahn verstoßen mit ihren Gebührenspielchen gegen die Parteilinie. Mensch stelle sich nur vor, wie demontiert Schröder erschienen wäre, hätte sich der Parteitag gegen entsprechend des noch geltenden Grundsatzprogramms gegen deutsche Jungs mit großen Knarren in aller Welt gewandt. Aber weils nur um Studiengebühren geht, zieht die Karawane weiter.
Walter I. Schönlein