Wir hatten es angekündigt: Es rollen wieder Castoren. Die, von denen damals die Rede war (und die übrigens entgegen der damaligen Behauptung nicht nach La Hague, sondern nach Sellafield fahren), kamen in der Tat in der Region durch, genauer sogar in Heidelberg selbst. Gegen 16 Uhr heute rollte der Zug -- drei Castoren mit vorgespanntem Grenzschutzwagen -- am Karlstor druch.
Dass er rollte und nicht stoppte hatte seinen Grund in der Präsenz entschlossener Polizei mit vier und zwei Beinen -- offenbar blieben die mobilisierenden Telefongespräche im Vorfeld nicht unbelauscht. So konnten zwar sechs Leute auf die Schienen kommen, waren aber recht schnell wieder unten -- oder eher oben, nämlich auf dem Parkplatz, denn der Staatsgewalt schien das Risiko, Leute auf dem Bahnsteig stehen zu haben, zu groß. Trotz der teilweise recht unkontrolliert wirkenden Hunde gab es bei der Schienenräumung keine Verletzten. Umgekehrt stand, so wollen es Gerüchte wissen, der Zug zehn Minuten lang irgendwo im Neckartal, um die Klärung der Situation am Karlstor zu abzuwarten.
Obwohl nur rund eine Stunde Zeit blieb, nachdem es klar wurde, dass der Castor die Neckarroute nehmen würde, waren rund zwanzig Leute durch Regen und Hochwasser gekommen. Schon deshalb waren einige Anwesende empört, dass sich die Bahn schon wieder traut, Castoren durch Heidelberg fahren zu lassen. Wer es Bahn und Polizei nächstes Mal auch etwas schwerer machen möchte, kann sich an die Redaktion wenden. Wir leiten eure Anfrage an die Castorgruppe (die sich übrigens immer Montags um 19 Uhr im Karlstorbahnhof trifft) weiter, die euch dann beim nächsten Mal hoffentlich rechtzeitig informieren wird.