Arabische Studierende gründen Kulturverein
Zwischen Terrorist und Ölscheich bewegt sich in der Regel Wahrnehmung arabischer oder auch allgemein muslimischer Menschen in den Augen westlicher BetrachterInnen. Für Betroffene, besonders für die, die weder TerroristIn noch Ölscheich sind, ist das nicht immer angenehm. Daher hat sich nun ein Verein an der Uni Heidelberg gegründet, dessen Ziel unter anderem ist, die Stereotypen ein wenig aufzuweichen. Folgende Selbstdarstellung hat uns der Verein zukommen lassen:
Angesichts der wachsenden Notwendigkeit von Völkerverständigung wurde im März 2003 von Studierenden der Universität Heidelberg der Arabische Kulturverein "Salam" gegründet. Hauptziel des Vereins ist die Unterstützung der Integration von arabischen Studierenden in Deutschland. Das erfordert Respekt und Toleranz von Seiten der ausländischen Studierenden, aber auch von Seiten der Deutschen anderen Kulturen gegenüber. Durch kulturelle Veranstaltungen wollen wir zur Schaffung einer internationalen akademischen Atmosphäre beitragen, in der ein interkultureller Austausch stattfinden kann.
Der Verein stellt eine Gemeinschaft dar, in der fast jedes arabische Land durch Mitglieder repräsentiert ist und gibt so ein kleines aber lebendiges Bild der arabischen Welt mit unterschiedlich geprägten Kulturen wieder. Wir werden eine Kette von kulturellen Veranstaltungen organisieren, welche diese Kulturen der arabischen Ländern hintereinander präsentiert. In jedem Semester wird ein solcher Abend veranstaltet. In diesem SS03 werden wir einen tunesischen Abend vorführen. Damit wollen wir zum Abbau von Vorurteilen und zur Korrektur, der in den Medien häufig klischeehaft präsentierten Meinungen und Analysen, beitragen.
Der Verein unterstützt arabische Studierende an der Universität Heidelberg, insbesondere Neulinge. Vor allem in der Orientierungswoche, die von der Universität veranstaltet wird. Die Erstsemestler werden mit der Hochschule und der Stadt vertraut gemacht und sollen auch in ihrem weiteren akademischen Werdegang betreut werden. Wir bieten Hilfe bei studienbezogenen Problemen, aber auch bei der Zimmer- und Jobsuche, was sich angesichts der jüngsten Ereignisse in der Welt speziell für arabische Studierende zunehmend schwieriger gestaltet.
In diesem Sinne lassen wir uns trotz der gegenwärtig katastrophalen politischen Lage nicht entmutigen und freuen uns auf innovative und tatkräftige Beiträge von allen Seiten.
Zum Kennenlernen veranstaltet der Verein am Mittwoch, den 28.05, eine Party im Saal der Triplex-Mensa. Am Mo. 02.06, Di. 03.06, Fr. 06.06 und Mo. 09.06 wird der in Israel mit Zensur verbotener Film, "Jenin-Jenin" im Karlstorkino vorgeführt. Danach führen wir Euch zum Orient mit der Veranstaltung "1001 Nacht".
Soweit die Selbstdarstellung. Es bleibt anzumerken, dass der erwähnte Film "Jenin Jenin" nicht ganz unumstritten ist. Arte hatte ihn am 1.4. ausstrahlen wollen, nach Protesten aber doch darauf verzeichtet. Dies löste natürlich wiederum Proteste aus. Um beiden Seiten gerecht zu werden, will Arte den Film soll nun gemeinsam mit einer anschließenden Diskussion zeigen, der Termin ist der Redaktion noch nicht bekannt.