Landverschickung, Weltreisen, die Himmelfahrt der 40000 und das Einmauern des Bauern
...dass die Studi-Landverschickung a.k.a. ZVS nicht zwingend ein Schicksal ist? Schon seit Jahren nämlich bietet der VSB eine Tauschbörse an, die Studis, die zwar was bundesweit Zulassungsbeschränktes studieren, aber gern in eine andere Stadt wollen, mit anderen Studis zusammenführt, die in die andere Richtung wechseln wollen. Dank moderner Technik bietet jetzt auch der UNiMUT die Tauschwünsche nach Heidelberg, also eure Wechselmöglichkeiten, an, in etwa wochenaktuell. Wenn ihr also wegwollt: Guckt bei unserer Studienplatztausch-Seite vorbei.
...dass TheologInnen manchmal tatsächlich übersinnliche Kräfte zu haben glauben? Dies jedenfalls würde erklären, warum am 27.8.2003 auf der Homepage der Heidelberger Theologie ein Satz wie "Die Verleihung [eines Ehrendoktors an Jürgen Gohde, Red.] fand im Rahmen einer akademischen Feier in der Aula der Alten Universität am 15. November 2003 statt." (Hervorhebung durch die Red). Ganz klar ist allerdings nicht, ob das Tempus, das offensichtlich kennzeichnen soll, dass der Herr schon bei der Schöpfung die 40000 Gerechten (die dann Ehrendoktoren der Uni Heidelberg bekommen) ausgewählt hat, hier wirklich ganz korrekt ist. Aber wie auch sollte das arme Deutsche diesen profunden Inhalt anders transportieren?
...dass nichts los ist? Nicht nur die Abwesenheit von Staus auf den Autobahnen Nordrhein-Westfahlens bekommt in diesen Zeiten Nachrichtenwert, sondern auch der Umstand, dass der Terminkalender der Uni Heidelberg (dessen sinniger Titel "Semper Apertus" ist) für die Woche vom 1. bis 7.9. gerade mal drei Termine verzeichnet, während in guten Zeiten locker mal 30 Vorträge allgemeinen Interesses hervorrufen sollen. Die drei einsamen Referate tragen übrigens die Titel "Prävalenz und prognostische Bedeutung depressiver Störungen bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit", "The Comparison of Thalamocortical Activation among the Motor, Sensory and Association Cortices" und "The Molecular Basis of Gastric Cancer".
...dass es auch im nächsten Jahr wieder viele Gelegenheiten gibt, Scheine an exotischen Orten zu machen und dabei in Einzelfällen auch noch Kost und Logis für umme zu kriegen? Möglich macht das das AAA und seine Austauschprogramme z.B. mit der Uni St. Petersburg, der Hebrew University Jerusalem oder der Kyoto University; Infos dazu gibts im Zimmer 56 der ZUV oder im Netz. Wer nicht gleich ein ganzes Semester gehen möchte, findet an den gleichen Stellen auch Infos über Sprachkurse (z.B. in Pisa, Krakau oder Prag); wer im Sommer 2004 dabei sein möchte, sollte sich bereits jetzt bewerben. Das krönende Highlight aber kommt nicht vom AAA, sondern vom DAAD: Sprachkurse in Usbekisch, Tadschikisch und Kirgisisch, die noch in diesem September und Oktober vor Ort in Samarkand und Bischkek stattfinden. Wer da mit von der Partie sein will, sollte noch "heute" (was immer dieses heute nun sein mag) Eva-Maria Schuth unter 0228/882 115 anrufen.
...dass das Europäische Parlament von den Protesten des UNiMUT und anderer gegen die Patentierbarkeit von Software und Algorithmen immerhin so beeindruckt war, dass es die Abstimmung über diese Frage auf den 22.9. verschoben hat? Und das ein symbolisches Datum, denn 400 Jahre vorher, so sagt unsere Jahrestag-Maschine, hat der Rohrbacher Bauer Hans Eisengreyn ein Attentat auf den hasenjagenden Kurfürst Friedrich IV verübt, der vor lauter Jagdvergnügen Eisengreyns Felder verwüstet hat. Dass Eisengreyn zur Strafe lebendig eingemauert wurde, lässt Böses befürchten.
Walter I. Schönlein