Meinungen, Seltsames und Verkehrswege
...dass an der Uni Münster weiterhin die Bibliothek des Kommunalwissenschaftlichen Instituts mit Videokameras überwachen darf? Dies, so das nordrheinwestfälische Oberverwaltungsgericht, sei Bestandteil des Hausrechts der Universität, auch wenn es einen erheblichen Eingriff in die Grundrechte der BibliotheksnutzerInnen darstellt.
...was für seltsame Ideen an der Uni Heidelberg entstehen? In der Sitzung des SAL am wurde eine Änderung der Zulassungsordnung für das Fach Geographie besprochen, in der vorgesehen war, bei den Auswahlgesprächen den "Ausdruck" der Bewerber explizit als Kriterium für die Auswahl zuzulassen. Die Proteste der FSK-VertreterInnen im SAL gegen die Verwendung eines so schwammigen, vieldeutigen Ausdrucks (Fremdwortquote? Dialekt? Soziolekt? Fachsprache?) kamen dort nicht wirklich an und so wurde die Ordnung mit der Formulierung weiter an den Senat gereicht. Dort jedoch wurden die entsprechende Passage mit einer knappen Mehrheit gestoppt. Generell ist dies natürlich nur die Spitze des Eisberg, denn bei "Ausdruck" als Auswahlkriterium in Geographie stutzt man vielleicht noch - doch de facto spielt genau das oft eine Rolle -- ohne dass man es wirklich nachweisen könnte...
...dass auch das DSW Verständnis für die Bildungsstreikenden hatte? In einer Erklärung vom 8.Juni führt der DSW-Präsident Dobischat als Gründe für den Streik u.a. an: "Unterfinanzierte Hochschulen und Studentenwerke; Studiengebühren, aber viel zu wenige Stipendien; eines der sozial selektivsten Hochschulsysteme weltweit, Studierende, die sich als 'Kunden' ihrer Hochschule und nicht als Mitgestalter begreifen sollen; Stress und Leistungsdruck in überfrachteten Bachelor-Studiengängen."
...dass die Schiene auch für Uranhexafluorid besser ist? Jedenfalls wenn die Alternative der Transport mit Lastwagen durch dichtbesiedelte Gebiete ist; so Theresia Bauer von den Grünen zu Urantransporten mit Lastwagen u.a. durch Heidelberg.
...dass die Idee, eine Fähre zwischen Alter Brücke und Neuenheimer Feld einzusetzen, vielleicht doch umgesetzt wird? Bis 1974 waren Neuenheim und Bergheim durch eine Fähre verbunden, die neue Fähre würde die beiden großen Unistandorte verbinden, weitere Anlegstellen sollen schrittweise dazu kommen - so das Konzept einer Initiative, die das Projekt vorantreibt.
Walter I. Schönlein