Vor einem guten Jahr war im Heidelberger Karlstorbahnhof die Ausstellung "Soldaten sind Mörder -- Verbrechen der Wehrmacht in Jugoslawien 1941 bis 1944" zu sehen. Schon der Titel ließ erwarten, dass sich Krieger und ihre Freunde ärgern würden, und natürlich wurde mensch nicht enttäuscht, ein ungeahnter Sturm im Wasserglas wehte durch den noch immer über die Notwendigkeit eines Kulturzentrums Karlstorbahnhof entzweiten Gemeinderat.
Was stark an eine Provinzposse erinnerte, kann sich durchaus auch in sogenannten Metropolen wiederholen -- gegenwärtig etwa an der Technischen Uni Berlin: In den Lichthof der dortigen Uni hat der AStA eben diese Ausstellung geholt, sehr zum Missfallen des dortigen Präsidenten Ewers, der das Vorhaben des AStA untersagte, aus Sorge über einen möglicherweise entstehenden Eindruck, die TU könne "in einer völlig unakzeptablen Weise mit einer extrem undifferenzierten Sicht des Themas der Wehrmachtsverbrechen" identifiziert werden.
Für den UNiMUT unterhaltsam in diesem Zusammenhang ist, dass die Veranstaltung unter der Überschrift "Antimilitaristischen Woche an der TU Berlin" stattfindet und der Präsident das nicht zulassen will, impliziere dieser Name doch, dass sich die TU mit dem "Unterfangen" identifiziert. Hoffentlich hören Siebke und Ulmer das nicht, sonst müssen wir uns auch noch was anderes als unser an einfallen lassen...
Trotz des Verbots von hoher Stelle wurde die Ausstellung gestern mit einer Pressekonferenz eröffnet.