Studiengebühren haben wir jetzt in BaWü, und es ist wieder Ruhe im Ländle. Völlige Ruhe? Nein, eine ganze Handvoll Unentwegte hat nicht aufgegeben und versucht weiter, dem Trotha-Wahnsinn -- der sich ja nicht nur auf Studiengebühren beschränkt, der Mann hat auch "Gedanken" zur Hochschulreform, schließt verrückte Solidarpakte und versucht, den Unis seine eigene Profilneurose aufzudrücken -- ein Ende zu bereiten. So gab es in Tübingen ein Aktions-Zeltlager, und vor zwei Tagen eine Love-Parade, während der immerhin rund 250 Studis unter der Parole "Wir sind nicht die Milchkühe des Landes" durch die Uni ravten.
Auch in Heidelberg gabs eine Aktionswoche -- wir müssen das hier schreiben, weil es durchaus möglich war, das zu übersehen. Erwähnenswert an der Woche war vor allem eine Demo gestern, die Trotha und Ulmer den Rücken stärken wollte bei ihrem mutigen Kampf gegen Bummelstudenten und anderes Bettelvolk. Zum Glück war sie nicht gut besucht, nur rund 50 Menschen zogen vom psychologischen Institut zum Rektorat und riefen dabei Dinge wie "Elite statt Masse -- Trotha ist Klasse" oder "Schüler und Studenten klauen uns die Renten". Doch nicht mal mit diesen Unterstützern seines Kurses mochte Rektor Ulmer wirklich plaudern, und auch die eigens zu diesem Zweck eingefangene und in Ketten gelegte Bettelstudentin wartete vergebens auf eine sofortige Exmatrikulation.
Wie viele Passanten das Spektakel ernst genommen haben, ist nicht bekannt.