Der erste Hörsaal war zu eng, der zweite dafür überheizt. Das lag nicht nur an der guten Stimmung auf der heutigen Infoveranstaltung zum Uni-Streik in Hessen, sondern auch daran, daß die Heizung nicht abgedreht werden konnte (wie war das mit dem Energiesparen?). Die Heidelberger Studierenden sollten über die Gründe des Streiks (HRG-Novelle, andauernde Kürzungen in den Bildungsetats, Entdemokratisierung der Unis, etc.) aufgeklärt werden. Die Versammlung, die mit über 500 Leuten überraschend gut besucht war, erwärmte sich zusehends für den Streik. Nach motivierenden Berichten aus Marburg (von Studierenden aus dem Fachbereich "Null-Drei" der Phillips Universität) und Frankfurt (von dort war sogar ein "Jurist" gekommen) ging es um die große Kürzungsymphonie in Heidelberg z.B. den euphemistischen "Solidarpakt" (Land), die Bafög-Schweinereien (Bund), Studentenwerkskürzungen (Land), Rentenversicherungspflicht ab 610 DM Jobs für Studierende (Bund) oder Trothas "Straftausi" ab diesem Wintersemester (Land). Die gegen Ende ersichtlichen Mängel des Organisations-Teams - wer hatte schon mit einer solchen Unterstützung am Anfang gerechnet - wurden von der guten Stimmung glatt überspielt. Abschließend wurde eine Uni-VV mit Aufruf zum Streik auf Mittwoch, 16.00 Uhr (Neue Uni) festgesetzt und es bildeten sich Arbeitsgruppen, die Fachbereichs-VVen und andere Aktionen planen. Termine siehe Unimut aktuell oben. Damit ist das Signal nach Hessen und anderswo klar: Die Streikbewegung gegen HRG-Novelle, Bildungsignoranz beim Bund bzw. Land und für wirkliche Reformen und ausreichende Finanzierung der Studiengänge wird zum Flächenbrand. Lucky Streik!
Dieser Artikel wurde zitiert am: 13.06.2002