Rund 300 Studis hatten sich heute gegen zwölf in der neuen Uni versammelt, um bei Sekt und Musik der Übergabe des Schlüssels zum großen Vorlesungsgebäude der Altstadtfakultäten beizuwohnen. Sekt und Musik waren da, nur aus der Sache mit dem Schlüssel wurde nichts, weil weder Rektor noch würdige StellvertreterIn der Einladung der BesetzerInnen gefolgt war.
So entschloss sich das Fest nach einer Weile, den Schlüssel dem Rektor hinterherzutragen. Aber auch das erwies sich als undurchführbar, fand die Gesellschaft die alte Uni doch verschlossen vor. Die lautstarke Belagerung des Gebäudes vermochte nicht einmal Pressesprecher Schwarz an die Tür zu locken, lediglich der gewohnt mufflige Hausmeister sowie eine Referentin des Rektors wagten den Blick durch die Gitter an der Tür -- schade für die Studis, die Eier mitgebracht hatten: Ihre Argumente konnten nur an der Fassade zerschellen.
Schließlich setzte sich die Einsicht durch, dass an dieser Stelle -- abgesehen von kalten Füßen -- nichts zu holen sei. Andererseits hatten die Ex-BesetzerInnen aber immer noch den Schlüssel, jetzt offenbar herrenlos und ungeliebt. Die naheliegende Lösung war, ihn zum Fundamt zu bringen, und so zog mal wieder eine Spontandemo (von der Festgesellschaft waren noch gut 100 Leute übrig) über die Ebertanlage zum Römerkreis, wo das Präsidium Mitte den Schlüssel gern annahm und noch eine Quittung mit sehr passendem Text ausstellte. Wann Siebke das gute Stück wohl abholen lässt?