Guido Westerwelle leistet Abbitte am Frederick Hecker Monument im Washington Park/Cincinnati OH |
Friedrich Hecker, dieses Wissen kann mensch in diesem Land wohl nicht von jedem und jeder erwarten, war eine der Lichtgestalten der bürgerlichen Revolution von 1848. Er musste er seine Badische Heimat gen USA verlassen, nachdem die Revolution von Preußisch-Württembergischen Truppen niedergeschlagen worden war, doch nun, nach 150 Jahren, hält ihn nichts mehr in der Ferne, er ist aus dem Grab gestiegen und versucht, wenigstens die Reste der späten Errungenschaften seiner Revolution zu retten -- so jedenfalls das Szenario einer Aktionstheatergruppe an der Uni Freiburg, die Hecker bei diversen politischen Gelegenheiten auftreten und die Stimme der Demokratie erheben lässt.
So auch jüngst beim Dreikönigstreffen der FDP -- und ausgerechnet Guido Westerwelle, Generalsekretär der Partei, deren Wurzeln ganz wesentlich in Baden-Württemberg liegen und die zudem viel auf ihre aus der 1848er-Tradition herkommende liberale Gesinnung hält, mochte ihn nicht anhören. Schlimmer noch, er erkannte ihn nicht mal und versuchte ihn mit den Worten "Ok, Herr Hecker, geben Sie mir Ihre Telefonnummer, ich rufe sie an" zum Schweigen zu bringen. Was ihm, wie mensch sich denken kann, auch gelang.
Vielleicht sollte Westerwelle sich doch mal die 1848er-Ausstellung in Karlsruhe ansehen?
Dieser Artikel wurde zitiert am: 15.01.2003