Alle Jahre wieder im März oder April bemüht sich das hiesige Nuklear-Establishment, einen oder auch ein paar Castorbehälter in "Zwischenlager" zu verfrachten. Wie schon im letzten Jahr, wird auch diesmal wieder Atommüll aus Neckarwestheim, rund 100 km neckaraufwärts von Heidelberg, mit von der Partie sein und nach Ahaus an der niederländischen Grenze transportiert werden -- offenbar waren die Erfahrungen in Gorleben nicht dazu angetan, einen Transport dorthin zwischen Wahl und Expo in Erwägung zu ziehen. Da im Laufe der nächsten Woche mit dem Straßentransport der Neckarwestheimer Castoren in das nahegelegene Kohlekraftwerk Walheim zu rechnen ist, hatten lokale Initiativen für letztes Wochenende zu einer Demonstration gerufen -- und rund 2000 Menschen, davon vielleicht 200 aus Heidelberg, kamen.
Ein Block des AKW Neckarwestheim. An dem Gebilde rechts neben der Reaktorkuppel werden in dieser Woche die Castoren hinausschweben. |
Wie nicht anders zu erwarten, verlief die Demo friedlich. Es war zwar etwas ungeschickt von der Polizei, zunächst auf der Einhaltung des von den Behörden zugewiesenen Kundgebungsplatzes auf der Straße ein Stück vor dem Tor zu bestehen -- ein Großteil der DemonstrantInnen hätten dort beim besten Willen nichts verstehen können --, doch glücklicherweise konnte die Ordnungsmacht überzeugt werden, dass auch direkt vor dem Tor nichts passieren würde. Ganz traute die Polizei dem Frieden aber auch nicht und fuhr eine ganze Weile lang immer mehr Behelmte auf. Dazu konnte sie auch aus dem Vollen schöpfen, laut polizeilicher Schätzung waren auch etwa 2000 Beamte vor Ort. Ob sie wohl eine Regenzulage bekamen? Das Wetter nämlich spielte nicht recht mit und setzte die KernkraftgegnerInnen wie KernkraftschützerInnen einem Dauerregen aus.
Wer noch beim Widerstand gegen kommenden Castortransport einsteigen will, kann sich in unserem Trainstopping-Artikel näher informieren.