Unsere Bilderserie rund um die vaterländischen Herren mit den komischen Kostümen (Folge 1, Folge 2) stieß nicht auf ungeteilte Begeisterung. Das Bild oben ist ein Ausschnitt aus der Homepage der Burschenschaft Hilaritas Stuttgart, und ein Mitglied dieses ehrenwerten Vereins grummelte unter einem Posting der Folge 1 auf der Burschi-Newsgroup de.soc.studium.verbindungen etwas von "Brandstiftern".
Dabei muss der Hilaritas Stuttgart zugute gehalten werden, dass sie noch zu den Burschenschaften gehört, die augenzwinkernd mit der Demokratie kokettieren. Dennoch ist die Empörung wohl etwas fehl am Platze, wenn auf der gleichen Seite vom "deutschen Vaterland" gefaselt wird und das Hintergrundbild in Rot-Weiß-Schwarz herumflaggt. Die Ähnlichkeit zur Reichskriegsflagge, die über Sedan, Verdun und Ypern, über Oradour, Warschau und unzähligen anderen Schauplätzen unsäglicher Verbrechen flatterte, mag ja zufällig sein -- aber die Ähnlichkeit besteht, und wer sich von Schrecklichkeiten dieser Art nicht deutlich distanziert, wird wohl damit rechnen müssen, dass die Menschenverachtung von "damals" auf ihn oder sie zurückfällt und seine Empörung nicht ernst genommen wird.
Liebe Hilaren, liebe Burschen anderer Couleur: Wer Saufen zum Ritual erhebt, hat keinen Grund, sich über Spott wegen eines Unfalls im Vollsuff zu beschweren. Und die Verbote -- nun, PKK und Scientology, am besten auch noch gleich die PDS, wollt doch auch ihr verbieten lassen, oder? Bei der Gelegenheit könnte vielleicht ein Blick auf den Kommentar in einem weiteren Posting auf de.soc.studium.verbindungen, diesmal zur Sperrung der Seiten des AStA FU Berlin, für etwas weniger Geschrei bei den bunten Herren sorgen.