Die heutige Mahnwache gegen den deutschen Kriegseinsatz wurde leider ein wenig von serbischen NationalistInnen funktionalisiert -- außer ihnen glaubte kaum eineR der TeilnehmerInnen, dass Belgrad wirklich "Frieden" will. Um so wichtiger ist es, dass zur Demonstration morgen (Samstag) um 14 Uhr und zur Mahnwache um 18 Uhr viele Menschen kommen, die vernünftige Positionen mitbringen. Treffpunkt für beides ist Hauptstraße, Ecke St. Anna-Gasse (nahe Bismarckplatz beim Zeitungsleser) |
Zwei Nächte und Tage geht nun schon das NATO-Bombardement über der Bundesrepublik Jugoslawien nieder und so wütet auch das Medien-Bombardement in der Bundesrepublik Deutschland auf allen Kanälen. Das es dabei neben der oft einseitigen und ganz bewussten Kriegshetze auch unweigerlich zu einigen ungewollten (Presse-)Stilblüten kommt ist da nur allzu verständlich. Der UNiMUT dokumentiert deshalb eine dpa-Meldung von vergangener Nacht (25.03.99, 20:43 Uhr):
Belgrad (dpa) - Serbien hat nach Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland, den USA, Großbritannien und Frankreich auch alle Journalisten aus diesen vier Staaten ausgewiesen. Sie hätten an der Nato-Aggression gegen Jugoslawien teilgenommen und die Öffentlichkeit in ihren Ländern über die tatsächliche Lage falsch informiert. Die meisten deutschen Korrespondenten haben Belgrad am Abend verlassen. Auch in der Kosovo-Hauptstadt Pristina haben die letzten ausländischen Korrespiondenten heute ihre Büros geräumt.
Den letzten Satz kommentierte ein Redaktionsmitglied mit den Worten "Peinlich..." und der UNiMUT freut sich ganz besonders, dass diese "Friedenserzwingende Massnahme" kein CNN-Krieg ala Bagdad91 ist.
Und noch eine verbale Peinlichkeit war gestern zu vernehmen. Im Bundestag rechtfertigte sich ausgerechnet eine Vertreterin der Grünen/B'90, also einer sich selbst als "alternativ" bezeichnenden Organisation: "Was bitte, wären denn die Alternativen (zum Angriffskrieg, d.S.) gewesen?". Die UNiMUT Redaktion will sich den verbalen Wortspielen nicht verschliessen und textet daher: Die Grünen/B'90 unterstützen die Grünen/B52.