Heidelberg hat mal wieder gewählt, und in der Konkurrenz zwischen dem treuherzig dreinblickenden Werner Pfisterer und dem zwischen Spitzbub und Lebemann auftretenden Claus Wichmann machte erster mit satten 200 Stimmen Vorsprung das Rennen. Das bedeutet, dass der Landtagsabgeordnete der Stadt weiterhin überall stehen wird, wo irgendwelche Promis ihre Gesichter sehen lassen.
Wer wissen will, welche Stadtteile inbesondere Schuld an diesem doch etwas unglücklichen Umstand sind, kann sich bei der Stadt Heidelberg ziemlich detailliert informieren.
Dort erfährt mensch beispielsweise, dass die Partei bibeltreuer Christen besonders gern in einem Raum des Bürgerhauses Emmertsgrund gewählt wird: Sechs der dort wählenden BürgerInnen stimmten für die Christen und pushten sie so auf 2.33% (ein weiterer im Bürgerhaus Emmertsgrund abstimmender Wahlbezirk steht bei den Reps übrigens mit 5.43% auf Platz zwei unter den Heidelberger Bezirken). Die DKP schaffte es nicht so weit: Ihr bestes Ergebnis erhielt sie mit 1.77% (8 Stimmen) ausgerechnet in der Stadtkasse im Rathaus.
Auch nach Stadtvierteln lassen sich die Ergebnisse aufschlüsseln: So erkennt mensch, das die CDU die Grünen in der Altstadt locker hinter sich gelassen hat (27.62% vs. 22.66%), während die SPD in Bergheim satte 10 Prozentpunkte vor der CDU und 40 Prozentpunkte vor der Tierschutzpartei liegt. Tierschutz, das lernen wir, ist die Sache der BergheimerInnen nicht.
Viel wichtiger ist, dass nunmehr das Wahlplakate-Ranking 2001 abgeschlossen ist. Ein weiterer Blick lohnt auch für LeserInnen, die schon mal reingeschaut haben: Wir haben kurz vor der Wahl nochmal interessante neue BewerberInnen auf den Tisch bekommen.