Vom 19. bis 22.6. wollen sich die Starken der Welt zum so genannten G8-Gipfel in Genua versammeln, und zudem nach den Ereignissen in Göteburg, wo sich die Polizei veranlasst sah, mit scharfer Munition auf DemonstrantInnen zu schießen, wartet nicht nur Italien auf das, was da kommen mag.
Heute gibt es hin Heidelberg eine Gelegenheit, die vielzitierten Reisechaoten anzusehen: Eine Fahrrad- und Bauwagenkarawane, die am 22.6. im Anti-A33-Hüttendorf in Borgolzhausen (NRW) aufgebrochen ist und am 18.7. in Genua sein will, macht hier Station. Bewacht vom aufmerksamen Auge der hiesigen Kriminalpolizei, Abteilung Staatschutz, das sich durch Kontrolle der Personalien davon überzeugte, dass die Personen auch existieren, frühstückte die Karawane heute morgen vor dem Rathaus und nutzte die Gelegenheit, PassantInnen über ihre Anliegen zu informieren.
"Mittlerweile leben weltweit 1.3 Milliarden Menschen von weniger als einem Dollar pro Tag," schreiben die Karanwanenleute auf einem Flugblatt, "in der BRD wächst jedes siebte Kind in Armut auf: Die Folgen von Privatisierungen, Sozialabbau und Lohnverlusten. Fast niemand weiß, dass hinter dieser Entwicklung internationale Abkommen stehen, die von den G7 durchgepeitscht wurden. [...] Inzwischen ist das Image dieser Weltwirschaftstreffen so negativ, dass z.B. das für Juni geplante Weltbanktreffen in Barcelona abgesagt wurde. [...] Eine kluge Vorbereitung der Aktionen in Genua, die Vielfalt von Widerstandsgruppen, die ihre Meinung am Ort des Geschehens artikulieren, ist für eine propagandistische Pleite des Gipfels genauso wichtig wie dessen Diskreditierung im Vorfeld. Daher die Fahrradkarawane."
Mehr Infos zum Gipfel gibts vom Genoa Social Forum, halbwegs aktuelle Berichterstattung inklusive Abhandlungen der Anliegen der Demonstrierenden wird während des Gipfels von Indymedia kommen.