Ideen - Vorlesungsverzeichnisse - und vor allem Geld

Wusstet Ihr schon... (12.02.2007)

...dass das Rektorat vielleicht doch immerhin versucht, den MitarbeiterInnen der Uni ein Ohr zu leihen und sich mithin unsere wiederholte Empfehlung zu Herzen nimmt? Darauf jedenfalls deutet der Umstand hin, dass das schon seit Jahren vor sich hindümpelnde Vorschlagswesen jetzt als "Ideenmanagement" aufpoliert werden soll? Nicht, dass das Rektorat was verstanden hätte: Die Ideen der MitarbeiterInnen zu managen ist halt mal was ganz anderes als ihnen von vorneherein zuzuhören; und würden endlich mal die Ideen des Rektorats "gemanagt", wäre den Lehrenden und Forschenden an der Uni wirklich viel mehr geholfen.

...dass ihr jetzt auch in Heidelberg als Studi UNICEF helfen könnt? Ihr findet die Seite hier oder demnächst im Sozialhandbuch unter "Studentische Gruppen".

...dass eure Konsumdaten diversen PR-Agenturen viel Geld wert sind? So viel, dass sie euch Abos von Blättchen wie SZ, NZZ oder gar Handelsblatt oder Welt schenken. Wenn ihr das für einen Deal haltet, seht ihr die URL, unter der ihr das findet durch Auswählen des folgenden Leerraums: www.lesestipendium.de (wenn ihr das nicht am Web lest, habt ihrs natürlich auch so gesehen.

...wie man Ausverkauf in vielen Worten buchstabiert?

...dass Baden-Württemberg auch in Sachen Studiendarlehen Spitze ist? Während in Ländern wie NRW oder Niedersachsen Studiendarlehen mit Zinssätzen von 5,7% oder 5,9% vergeben, sind es in Baden-Württemberg 7,2% - und dieser Zinssatz ist nach oben offen. Spitze - für die Bank

...dass ca. 30% der Studiengebühren in Rücklagen für die Banken fließen müssen, die Studiendarlehen gewähren. Die Rücklagen sollen die Sicherheit für den Fall sein, dass jemand nicht zurückzahlen kann. Die Höhe der Rücklagen legt übrigens ein Stiftungsrat -- auf Vorschlag der Banken -- fest. Der Stiftungsrat ist laut Gesetz mit VertreterInnen der Hochschulen und des Ministeriums besetzt. Kein Wunder, dass der sowohl der Rektor wie auch der Wissenschaftsminister auf Nachfrage immer sagen, die Höhe sei vom jeweils anderen diktiert...

...warum ihr momentan auf ein papiernes Vorlesungsverzeichnis zurückgreifen müsst, wenn ihr euren Stundenplan fürs Sommersemester zusammen stellt? Das bisher elektronisch zugängliche Vorlesungsverzeichnis UnivIS wird schon für das kommende Semester nicht mehr verwendet werden. Ab dem Sommersemester 2007 soll die neue HIS-Komponente LSF das Vorlesungsverzeichnis vollständig übernehmen. Beim Export der Daten aus UnivIS nach LSF gab es nun mehrere "Unfälle", die zur Folge haben, dass in allen Fakultäten zur Zeit daran gearbeitet wird, die Übertragungsfehler zu beheben. Sobald das passiert ist und auch zentral noch ein paar Sachen eingestellt wurden, müsste es wieder online eine Veranstaltungsübersicht geben; allerdings vermutlich erst gegen Mitte Februar.

...warum man die Unfälle bei der Umstellung auf das neue System nicht auffangen konnte? Erstens war der genaue Umgang der Umstellungsprobleme nicht vorhersehbar. Zweitens hätte man, um das aufzufangen, was dann passierte, sechs zusätzliche Rechner gebraucht. Diese waren auch schon bestellt, da man sie auch unabhängig von der Umstellung gebraucht hätte -- doch IBM hat der Uni Heidelberg diese Rechner nicht schnell genug liefern können. Nicht gerade exzellente Beziehungen.

...dass die Demokratie in Deutschland immer noch einen hohen Wert hat? Zumindest kann man zu diesem Ergebnis kommen, wenn man die Zahl der Mannschaftswagen, die am 1.2.07 zum Schutz der Demonstration gegen Studiengebühren aufgefahren waren, mit der vergleicht, die zum Schutz von Bundespräsident Köhler am 7.2.07 angerückt waren. Für die Demonstration waren ungefähr dreimal soviele Mannschaftswagen aufgerollt. Allerdings gab es für Köhler noch einen Krankenwagen, den hatte man für die Demonstration nicht vorgesehen.

...dass Rektor Hommelhoff und Prorektorin Leopold neuerdings die Lehre ernst nehmen wollen? Zwar starten sie dafür keine eigene Initiative, aber immerhin haben sie beim Aufruf der ZEIT unterschrieben. Man sollte sie bei Gelegenheit daran erinnern...

Walter I. Schönlein

Link me