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UNiMUT aktuell -- August 1998

Kämpft nicht gegen Ihr After Shave (17.8.98)

"Das Berater-Team der Märkischen Fachhochschule hat eine in der heutigen Zeit nicht mehr alltägliche Dienstleistungs-Mentalität gezeigt. Es wurde zu jeder Zeit versucht, das bestmögliche für den Kunden zu offerieren." Ein Kommentar zur Studienberatung von einem BWL-Studi? Weit gefehlt. Diese Worte legt die Pressesprecherin der Märkischen Fachhochschule in Iserlohn der Geschäftsführerin der Düsseldorfer Firma Yonisa Cosmetic in den Mund. Grund war, dass Prof. Dr. Bernd Blümel, Prof. Dipl.-Des. Michael Grllo und Dipl.-Wirt.Ing. Ingo Schröder von besagter Märkischer Fachhochschule eine Webseite (mit JavaScript, boah ej -- leider haben sich in den Code ein paar Fehler eingeschlichen) für die Firma gemacht haben, zu allem Überfluss auch noch mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums von Nordrhein-Westfalen. Ob das nun Forschung oder Lehre war, teilt die Pressesprecherin nicht mit.

Das Ergebnis der absolut zukunftsweisenden Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Industrie, ein "auf das Produkt zugeschnittenes, flexibles und skalierbares Verkaufssystem", lässt sich jetzt unter http://www.net-man.de/ bewundern. In Zukunft bunte Websachen machen und Seife verkaufen, und zwar mit Dienstleistungsmentalität. Ihre Universität. Duftneutral.

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Ersti-Einführungen (18.8.98)

Fast komplett ist die Liste der Ersti-Einführungen zum kommenden Wintersemester. Die Redaktion bittet Leute aus Fachschaften, die Angaben zu ihrem Fach kritisch zu überprüfen. Über Ergänzungen und Berichtigungen freut sich msdemlei@mathi.uni-heidelberg.de.

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XXX unterm HRG (21.8.98)

Ziemlich heimlich, still und leise hat Bundespräsident Roman Herzog gestern die HRG-Novelle unterschrieben. Dieser Schritt ist nicht ganz unumstritten, vor allem, weil das massiv in Länderangelegenheiten eingreifende HRG möglicherweise zustimmungspflichtig ist (vgl. "Wir scheißen auf euch, Studis" im UNiMUT 156) -- durch den Bundesrat wird das Gesetz gegenwärtig jedoch nicht kommen, da sich die Sozialdemokraten nach dem Streik im letzten Jahr darauf festgelegt hat, keiner Novellierung des HRG zuzustimmen, in dem nicht ein Verbot von Studiengebühren verfügt wird.

Die SPD hat eine Weile mit dem Gedanken gespielt, die Rechtmäßigkeit des präsidentialen Handzeichens durch das Bundesverfassungsgericht überprüfen zu lassen. Ob sie das noch tut, ist offen, die Statements der diversen FunktionärInnen sind da etwas widersprüchlich. Konsens ist nur, dass sich die SPD eigentlich nur noch über die Form des Gesetzgebungsprozesses ärgert, während sie sich mit dem Inhalt des Gesetzes intensiv angefreundet hat. Die Hessische Wissenschaftsministerin jedenfalls freute sich ehrlich, da nun auch der Weg frei ist für die Novellierung des Hessischen Universitätsgesetzes. Wohl eine weitere Warnung, dass auch unter Schröder den Studis nichts geschenkt werden wird. (Hinweis: Mehr Infos über das HRG bei uns ud in aus Gießen.)

Nachtrag (10.9.98): (Klarstellung durch Sebastian Kraft aus Marburg) Die Novelle des Hessischen Hochschulgesetzes (HHG) wäre in ihren kritischen Punkten (Stärkung des Uni-Präsidenten etc.) auch ohne die HRG-Novelle mit dem Bundesgesetz verträglich gewesen. Die Erleichterung der Ministerin über Herzogs Unterschrift hatte ihren Grund demnach wohl darin, dass das neue HRG die fortschrittliche und im neuen HHG gegen den Widerstand des SPD-Fraktionschefs und des Finanzministers verankerte Drittelparität im ^großen Senat (so unwichtig dieses Gremium in der Realität auch ist) ermöglicht.

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Dieser Artikel wurde zitiert am: 14.01.1999

Pauker zahlen 500 DM mehr! (24.8.98)

Nachdem bereits RechtsreferendarInnen für ihr 2.Staatsexamen zahlen müssen, dürfen nun auch angehende LehrerInnen für das Ablegen der Prüfung zahlen: im Oktober soll der Landtag eine Gebühr von 500,- DM für das Ablegen des zweiten Staatsexamens beschließen. CDU-Fraktionsvorsitzender Oettinger begründete dies damit, daß LehramtsreferendarInnen ja während des Referendariats ein Gehalt (dabei handelt es sich um satte 1800 Mark netto, die Zuschläge für Kinder oder EhepartnerInnen sind eh schon gestrichen) bezögen. Mit dieser Entscheidung sucht die Landesregierung wohl mal wieder willige Opfer, um Löcher im Haushalt zu stopfen. Besonders angehende GymnasiallehrerInnen müssen hierbei zur Zeit herhalten: neben der geplanten Prüfungsgebühr ist geplant, daß sie ein halbjähriges unbezahltes Pflichtpraktikum an einer Schule absolvieren sollen und dafür das bisher zweijährige (bezahlte) Referendariat auf eineinhalb Jahre gekürzt wird.

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Neues vom Schulpraktikum -- und von Herrn Behrens (25.8.98)

In der Sitzung der Fachschaftskonferenz ist der TOP "Neues von Dezernent Behrens" inzwischen fest in der Tagesordnung verankert, meist als einer der weniger erfreulichen. Vor allem die eigenwillig suggestiven Formulierungen des Dezernenten sorgen je nach dem für Verwirrung, Verwunderung oder Angst -- auf jeden Fall weiß mensch selten, woran mensch ist. Auch das Ministerium kam nun auf Nachfrage eines Studenten zum Ergebnis, daß ein von Herrn Behrens verschickter Hinweis "zwar in der gewählten offenen Formulierung nicht falsch [ist], bedauerlicherweise in seiner breiten, undifferenzierten Streuung aber zumindest irreführend".

Konkret ging es um die Mitteilung, die zahlreiche (evtl. sogar alle?) Lehramtsstudierende erhielten, wonach sie ein Schulpraktikum ablegen müssten. Dies sorgte bei einigen für Verwirrung, insbesondere, da die Fachstudienberatungen (mal wieder) nicht informiert worden waren. De facto aber müssen nur Studierende, die sich nach dem 30.9.97 immatrikuliert haben, dieses Praktikum absolvieren. Inzwischen (18.August) wurde das Merkblatt des Ministeriums vom 22.7.98 zum Erlaß vom 24.2.98, auf den sich der Text bezieht, auch an die betroffenen Institute verschickt, so dass ihr es dort einsehen können müsstet. Alternativ sollte der AK Lehramt das Merkblatt ab Ende der Woche auch online haben.

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Deutsche Welle: Heidelberg vor der Wahl (28.8.98)

Telekom vs. Siebke

Gestern mittag zur Mensazeit: Im Auftrag von Studentenwerks-Geschäftsführer Dieter Gutenkunst bringt die Telekom im Marstallhof ihren Death Ray-Werfer gegen Rektor Jürgen Siebke in der Alten Uni in Stellung. War nur ein Witz. In Wirklichkeit sendete lediglich der Auslandssender der Republik, die Deutsche Welle (in Heidelberg auf Kurzwelle 6.075 MHz), im Rahmen ihrer Radiotour vor der Wahl mit -- passend zu unserem schönen Heidelberg -- speziellem Fokus auf die Probleme der Studierenden. Jürgen Siebke übrigens traute sich trotz Einladung nicht in den Marstallhof. Auch wenn offiziell verlautete, die Veranstaltung sei Siebke "zu politisch", vermutet die Redaktion, er hatte eben doch Angst vor den Death Rays.

Wer sich selbst ein Bild machen will und RealAudio hören kann: Der Real Audio-Server der Deutschen Welle rückt den Betrag unter http://www.dwelle.de/wahl98/ram/rtour0827.ram raus.

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Druckfassung

Erzeugt am 28.08.1998

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