|
UNiMUT im Winterschlaf -- fast alle Inhalte hier sind mindestens fünf Jahre alt und vor allem historisch interessant. Wenn du die Seite magst: Wir lesen unsere Mail noch und helfen dir gerne, den Online-UNiMUT wiederzubeleben. Termine |
Sonder-UNiMUT zur Uni-Vollversammlung am 8.12.93, erschienen am 7.12.93
Inhalt:
Aufruf zur Uniweiten Vollversammlung und Demo am 8.12.1993
Gastkommentar
Ueberlegungen zur Studienreform
Neuer alter Mief
Offener Brief an Professor Dr. Ulmer, Pater Universitatis
Aufstehen statt aussitzen....
Negativsteuer - aber richtig
Auswirkungen des Kommissionsberichts Lehrerbildung 2000 auf die
Universitaeten
Stichworte zur sozialen Lage
Impressum
**********************************************************************
Aufruf zur uniweiten VV & Demo
Wir wehren uns gegen eine vom Staat verordnete Bildungsreform
und lehnen insbesondere die Reformvorschlaege des
Wissenschaftsministers von Trotha ab. Wir fordern die Staerkung
der Hochschulautonomie und der inneren Reformfaehigkeit bei
mehr studentischer Mitbestimmung. Diese Einflussmoeglichkeiten
werden uns nicht geschenkt, wir muessen sie uns erkaempfen und
dauerhaft besetzen. Wir forden den freien Hochschulzugang fuer
alle und entschiedene Massnahmen zur Beseitigung schon
bestehender Diskriminierung. Wir lehnen jede Form von
Studiengebuehren und Sanktionsmassnahmen ab, da sie
Hochschulbildung wieder zum Privileg machen. Die Gruende fuer
lange Studienzeiten werden durch Gebuehren und Sanktionen auf
keinen Fall beseitigt. Die Inhalte von Lehre und Forschung
muessen eine kritische Distanz zu Staat, Wirtschaft und
Gesellschaft ermoeglichen und duerfen nicht von kurzfristigen
staatlichen und wirtschaftlichen Verwertungsinteressen diktiert
werden.
AUFSTEHEN STATT AUSSITZEN!
Fuer eine demokratische Hochschulreform
Mittwoch 08.12.1993 18.00 Uhr
uniweite Vollversammlung Neue Aula
Donnerstag 09.12.1993
13.30 Feld / 14.30 Bismarckplatz:
{EINBETTEN WordArt \s \* FormatVerbinden|}
*****************************************************************
Gastkommentar:
Von drunt'von Stuttgart komm'ich her,
ich muss Euch sagen, es reformelt sehr.
All ueberall auf Ministersitzen,
sah ich Gebuehreneintreiber sitzen
und droben aus dem Ministeriumstor
guckt mit gierigen Augen Herr Trotha hervor.
Und wie ich so ging durch finstres Gewann
da rief's mich mit harter Stimme an:
Student, Student, fauler Gesell',
schnapp Dir die Buecher und spute Dich schnell!
Die Reformen fangen zu wirken an,
das Hochschultor wird zugetan
und alt und arm sollen nun
von der Last des Studierens wieder ruhn,
ab morgen wird es finster auf Erden,
denn es soll wieder wie frueher werden!
Knechtin Carola Ruperta
*****************************************************************
Ueberlegungen zur Studienreform
Vieles von dem, was heute als Studienreform verkauft wird, sind
grossangelegte PR-Kampagen. Durch Pseudomassnahmen wird
Aktivitaet vorgegaukelt: reine Scheinpolitik wie die Verleihung
von Landeslehrpreisen - ohne strukturelle Veraenderungen zur
Staerkung der Lehre - oder die Einfuehrung von Lehrberichten zum
Abheften im Ministerium.
Mit Hilfe aberwitziger Schuldzuweisungen werden jetzt
Suendenboecke geschaffen, denen man die Missstaende an den
Hochschulen anlasten und gegen die dann erfolgreich zu Felde
gezogen werden kann: die faulen, arbeitsscheuen, dummen,
verantwortungslosen, Vorteile erschleichenden Langzeit-,
Gammel- und Bummelstudenten; Nebenfigur ist der didaktisch
voellig unfaehige Professor.
Stagnierende Mittel, Stoffuelle, Unuebersichtlichkeit,
organisatorische Engpaesse, die soziale Lage der Studierenden
und die ungewissen Zukunftsaussichten sind wesentliche
Faktoren fuer lange Studienzeiten. Indem die Studierenden hierfuer
individuell verantwortlich gemacht werden, hat eine
jahrzehntelange verfehlte Politik endlich ihre Schuldigen
gefunden.
Merke: wer die Probleme definiert, definiert die Loesung und das,
was als Erfolg gilt.
Ueberlegung 1:
Studienreform, die nicht auch die Hochschule veraendern will,
wird nicht viel bewirken. Die Organisation universitaerer
Entscheidungen und das Umfeld, in dem Hochschule "passiert",
haben zuviel direkte Auswirkungen auf den Studienalltag:
Alleine durch ihre unuebersichtliche Architektur tragen
Hochschulen zur Orientierungslosigkeit der Studierenden bei.
Hinzu kommen mangelhafte Information und stuemperhafte
inneruniversitaere Organisation: die Anonymitaet und
Motivationslosigkeit an der "Massenuni" ergibt sich nicht nur
aus der "Masse".
HochschullehrerInnen qualifizieren sich vor allem ueber ihre
Leistungen in der Forschung. Didaktische Ausbildung istn ihrer
Karriere nicht vorgesehen. Ihre Reputation haengt primaer von der
Forschungsleistung ab. Auch bei der Neubesetzung freier
Lehrstuehle ist sie letztendlich die Forschungsleistung den
ausschlaggebend.
Bei Fragen der Lehre muessen die Lernenden und der groesste Teil
der Lehrenden, der Mittelbau, nicht ernsthaft beteiligt werden.
Die Besetzung von Lehrstuehlen, die Diskussion von Lehrplaenen,
Studien- oder Pruefungsordnungen erfolgt in Gremien, deren
Mehrheit von ProfessorInnen gestellt werden muss - so will es ein
Verfassungsgerichtsurteil, nach dem eigentlich nur
LehrstuhlinhaberInnen ueber Fragen der Forschung und Lehre
entscheiden duerfen.
Es wird sogar versucht, Mittelbau, Studierende und Sonstige
noch staerker auszugrenzen. An der hiesigen Neuphilologischen
Fakultaet hielt man es z.B. nicht fuer noetig, zu verabschiedende
Studienordnungen vor der Sitzung zu verschicken. Bundesweit
tagen haeufig vor Sitzungen von Hochschulgremien die
ProfessorInnen getrennt in sogenannten Professorien. Was dort
intern diskutiert und beschlossen wird, wird in der eigentlichen
Sitzung dann nur noch "durchgestimmt".
Ueberlegung 2:
Die Diskussion um Studienreform an technischen Details, wie
der Zahl der Stunden und Scheine aufzuhaengen, ist Irrsinn:
Natuerlich kann man den Stoff von drei Vorlesungen in eine
pressen. Der solcherart "entschlackte" Stundenplan bewahrt
intern vor der inhaltlichen Auseinandersetzung, extern kann er
als Leistung vorgezeigt werden und die Kultusbuerokratie ist auch
ruhiggestellt. Die Qualitaet der Lehre erhoeht sich, wenn durch die
groessere Stoffuelle pro Veranstaltung mehr Leute durchfallen: die
Studierunfaehigkeit wird fruehzeitiger erkannt. Durch die
steigenden Studienabbruchzahlen wird nebenbei die gesteigerte
Qualitaet der Studienberatung belegt...
Studienplaene sollen nicht primaer Zeiten und
Gegenstandskataloge festlegen, sondern Aussagen ueber Inhalte,
Methodenkenntnisse und Veranstaltungsformen machen, von
denen erwarten kann, dass sie in einer vertretbaren Zeit zu einem
sinnvollen Abschluss fuehren. Diese Zeit von - je nach Fach - 8
oder 9, 11 oder 12 Semestern muss fuer Vollzeitstudierende, die in
dieser Zeit fertig werden wollen, studierbar sein, ein Wert an sich
ist sie nicht.
Lehre, der nicht an Rueckmeldung liegt, ist unehrlich; Studium,
das sich auf Abarbeiten von Veranstaltungen beschraenkt, ist
Scheinstudium. Reform von Lehre und Studium beginnt daher
immer wieder mit der Diskussion ueber die einzelne
Veranstaltung. Die Didaktik verbessert sich erfahrungsgemaess -
ernsthafte Bereitschaft auf beiden Seiten vorausgesetzt - bereits
dadurch, dass allen Beteiligten Gestaltungskompetenz zuerkannt
und Kritik zugestanden wird. Studientechnische Probleme wie
mangelnde oder fehlerhafte Information, Wartezeiten oder
Ueberschneidungen von Veranstaltungen und Pruefungen duerften,
sollten sie nicht finanziell bedingt sein, behebbar sein. In einem
zweiten Schritt sollten dann die Entwicklung des Fachs und die
Veraenderungen des gesellschaftlichen Umfelds beruecksichtigt
werden.
Ueberlegung 3:
Die fortschreitende Entwicklung der Faecher und ihre
Aufsplitterung in unzaehlige Einzeldisziplinen zeigen, dass Lernen
ein lebenslanger Prozess ist und, dass ein Fach nie vollstaendig
studierbar ist. Dies hat Folgen fuer Gestaltung von Studienplaenen:
"Wenn man weiss, dass die anfaengliche Hochschulausbildung nur
ein Einstieg in das lebenslange akademische Lernen ist, dann
muss diese doch ganz anders aussehen als die heutigen
Studiengaenge, die immer noch einem Vollstaendigkeitswahn
nachrennen. Die bequeme Antwort der konventionellen
Hochschulpolitik heiss, dass man im Studium zwar keine
Vollstaendigkeit der Inhalte, aber ein Mindestmass an
Vollstaendigkeit an Methodenkenntnissen erwerben muesse. Das
klingt gut. Aber gegeben durch die Mentalitaet der Fachvertreter
quer durch alle Faecher heisst das nur, dass diese dann eben ihren
Lieblingskanon als Methodenarsenal deklarieren, und es bleibt
alles beim alten. Es kommt kein bisschen Studienzeitverkuerzung
heraus. [...] Das haben auch der Wissenschaftsrat, die
Finanzminister der Laender und die ihnen machtpolitisch
untergeordneten Kultusminister mit Schrecken festgestellt. Und
sinnen jetzt auf Abhilfe. Aber wie! Ausser einer drakonischen
Verkuerzung, Standardisierung und voelligen Verschulung des
"Grundstudiums" faellt ihnen nichts ein."
(Ernst Ulrich von Weizsaecker, FR 15/VII/93)
Es kommt noch ein weiteres hinzu: die Weigerung der meisten
WissenschaftlerInnen, sich ernsthaft mit den Herausforderungen
des kommenden Jahrtausends und den Folgen bzw. der
Verwertung ihrer Wissenschaft zu befassen. Dies hat nicht
unwesentlich zum gesunkenen Ansehen der Universitaeten in der
Oeffentlichkeit beigetragen. Die Einfuehrung eines
Ethikpflichscheines (zur objektiven Leistungskontrolle
womoeglich als multiple choice-Fragebogen) ist nicht die
Antwort. Gegenstand eines Studiums muss die Vermittlung von
Grundkenntnissen, Methoden und den verantwortungsbewussten
Umgang mit ihnen sein.
Als wichtigste Veranstaltungsform muessen hierfuer
projektorientierte Veranstaltungen elementare Bestandteile des
Studiums sein und der individuelle Spielraum moeglichst breit
gehalten werden. Durchgestylte verschulte Standardcurricula sind
allenfalls als Orientierungshilfen fuer die weniger motivierten und
phantasielosen Studierenden hilfreich.
Um jedoch das Schaschlikstudium zu verhindern, d.h. hier ein
Brocken, da ein Brocken, und nur der Spiess, der das ganze
zusammenhaelt, fehlt, muessen gewisse Orientierungen gegeben
werden. Es wird immer Einfuehrungsveranstaltungen geben, aber
ihre Form und ihre Themen werden nie abschliessend festgelegt
werden koennen.
Da das "Neuland" zwischen den Disziplinen liegt, muss die
Durchlaessigkeit und Flexibilitaet der Studiengaenge in
Studienangebot und -plan gewahrt sein. Die Behandlung der
Uebergaenge zu anderen Disziplinen durch interdisziplinaere
Veranstaltungen kann gesellschaftlichen Erfordernissen gerecht
werden und ermoeglicht zudem, eigene Interessen und
Faehigkeiten bei der Auswahl zu beruecksichtigen. Dies motiviert
eher zu einem zuegigen Studium als ein orientierungsloses
Erkaempfen von Pflichtscheinen. Es ist darueberhinaus eine
Alternative zur Einrichtung hochausspezialisierter Lehrstuehle,
deren Gegenstand und Zweck bisweilen zu recht in Frage gestellt
wird.
Ueberlegung 4:
Viele der geplanten Aenderungen im Bereich der
inneruniversitaeren Organisation laufen darauf hinaus, die
Universitaeten zu nachgeordneten Behoerden der ministerialen
Wissenschaftsverwaltung mit staerkerer interner Hierarchisierung
zu machen.
Universitaere Selbstverwaltung koennte jedoch statt der Umsetzung
von Anweisungen zu dienen, die Autonomie der Hochschulen in
der Gesellschaft und nicht von der Gesellschaft umsetzen. Nur so
wird der Raum geschaffen, um auch aktuelle Problemfelder zu
"beforschen".
Sanktionen und restriktive Vorgaben ersticken jede
Eigeninitiative. Sie foerdern weder die soziale Kompetenz der
Hochschulangehoerigen, noch ihre Kreativitaet, geschweige denn
die Faehigkeit zum veranwortungsbewussten wissenschaftlichen
Arbeiten: eine absurde Verschwendung von
Problemloesungspotentialen, von Phantasie und von sozialem
Engagement.
Eines sollte man nicht vergessen: Bildungspolitik zeigt ihre
Folgen langfristig.
Kirsten
*********************************************************************
Neuer alter Mief
Vor 25 Jahren haben StudentInnen versucht den Mief der letzten
tausend Jahre unter den Talaren hervorzulueften, doch ihre Aktion
war langfristig nicht von Erfolg gekroent. Die Restauration
begann ihr Werk sofort. Der alte Dreck sass zumindest in den
Koepfen fester denn je. Das Ergebnis ist eine Hochschulstruktur,
die nach aussen friedlich den schoenen Schein wahrt, Studierende
waeren fuer Unis, ausser in Statistiken zur Mittelverteilung, auch
sonst noch relevant. Effektiv sehen jedoch die Strukturen anders
aus. In universitaeren Gremien in Baden Wuerttemberg ist ihnen
eine Rolle als kabarettistische Einlage zugewiesen. Gleichzeitig
wird ueber unsere Koepfe hinweg und gegen sie eine
Hochschulreform durchgepaukt, die auf die voraussehbaren
Versaeumnisse der letzten Jahre und die Probleme der aktuellen
Rezesion nicht mit mehr Demokratie und Flexibilitaet reagiert,
sondern mit dem Ruf nach Sanktionen und sozialen Haerten.
Interesant dabei ist auch, dass selbst kostenneutrale Loesungen,
wenn sie von studentischer Seite kommen, prophylaktisch in den
Muelleimer der hohen Herren wandern.
*****************************************************************
Offener Brief an Professor Dr. Ulmer, Pater Universitatis
Sehr geehrter Herr Professor Dr. Ulmer,
Sie sind als Rektor unserer Hochschule immer bemueht, nach
aussen eine Einheit von Lernenden und Lehrenden darzustellen,
das Bild einer heilen Familie, in der Sie die Rolle des Vaters
uebernehmen. Es ist heute jedoch nur noch in wenigen Familien
der Fall, dass Vaeter versuchen ueber die Geschicke ihrer Familie
zu entscheiden, ohne diese an den Entscheidungen zu beteiligen.
Zudem ist es ein wichtiger Teil der Pubertaet, dass junge
Menschen lernen, sich vom Entscheidungsmonopol der Eltern zu
loesen und dass Eltern lernen, die Kinder mitentscheiden zu lassen.
Nun, die Studierenden unserer Universitaet haben in aller Regel
die Pubertaet hinter sich und gelernt, an Entscheidungen teil zu
haben.
Selbst das sehr restriktive baden-wuerttembergische
Hochschulgesetz laesst Spielraeume fuer solche Beteilgungen
ausserhalb der offiziellen Stukturen zu. Ich moechte Ihnen deshalb
folgenden Vorschlag unterbreiten:
Wie waere es, eine Kommission einzurichten, voellig unverbindlich
natuerlich, in der Studierende, ProfessorInnen, Mitglieder des
Mittelbaus und VertreterInnen wichtiger gesellschaftlicher
Gruppen, wie Gewerkschaften, ArbeitgeberInnenverbaende etc.
sitzen, selbstverstaendlich paritaetisch besetzt.
Diese Kommission koennte versuchen, einen Konsens zur Reform
der Studienbedingungen zu entwickeln, eine Vision der
kommenden Hochschulen. Nur ein solches Gremium koennte,
wird ernsthaft ein Konsens versucht, die festgefahrenen Fronten
ueberwinden.
Mit freundlichen Gruessen
Markus Franz Eugen Scheckeler
***********************************************************************
Die Hochschulpolitik laeuft zur Zeit absolut aus dem Ruder. Um
die Versaeumnisse, Fehleinschaetzungen und weltanschaulich
bedingten Fehler der letzten Jahre zu uebertuenchen, bauen
konservative Bildungspolitiker (und in der ersten Reihe auch
deren siebte Kolonne in Heidelberg, Rektor Ulmer) in der
Oeffentlichkeit das Bild des faulen, parasitaeren und
schmarotzenden Studenten auf, der an den katastrophalen
Zustaenden an unseren Hochschulen schuld sei. Die Massnahmen
dagegen sind entsprechend: Verstaerkte Aufnahmeselektion,
Studiengebuehren, Zwangsexmatrikulationen. Nach demselben
Muster, das leider schon bei AuslaenderInnen funktioniert hat,
werden hier vor der Oeffentlichkeit wieder Opfer in Taeter
umgemodelt und erfolgreich vom eigenen Versagen abgelenkt.
Wenn in konservativen Regierungen Strassenbauer und
Waffenproduzenten bessere Lobbys haben als Bildung, Wissen
und Forschung und dementsprechend trotz staendig wachsender
StudentInnenzahlen der Anteil, der fuer Hochschulen vom
Bruttosozialprodukt ausgegeben wird in den fetten 80er Jahren
um etwa 1/3 reduziert wurde, muss sich eigentlich niemand ueber
die Zustaende an Hochschulen wundern. Wenn die Situation dann
wirklich brenzlig wird, faellt es den Verantwortlichen (also denen,
die hier versagt haben) natuerlich leichter, diejenigen, die in von
ihnen angeruehrten Suppe sitzen zu Suendenboecken zu stempeln.
Es ist nun an der Zeit, ass die Suendenboecke aufstehen und die
Hoerner senken. Es ist an der Zeit, dass wir den hohen Herren
zeigen, dass wir bei den Studienbedingungen, die fuer uns gelten,
mitreden wollen.
AUFSTEHEN STATT AUSSITZEN: FUeR EINE
DEMOKRATISCHE HOCHSCHULREFORM.
Das geht uns alle an!
Schecki
***************************************************************
Negativsteuer - aber richtig
Ein Diskussionsbeitrag zur Reform der Grundsicherung und zur
Verhinderung eines Zweiten Arbeitsmarkts
Aufmerksame LeserInnen der Frankfurter Rundschau haben
vielleicht in den letzten Monaten eine Artikelserie bemerkt, in der
ueber ein Modell diskutiert wird, das unseren Armen die
erniedrigende Behandlung auf dem Sozialamt ersparen koennte
und ausserdem die Sozialleistungen unseres real existierenden
Sozialstaats betraechtlich entbuerokratisieren koennte. Verschiedene
Varianten werden zur Zeit von verschiedenen Parteien angedacht,
sodass damit zu rechnen ist, dass das Thema nach den
Bundestagswahlen auf die Tagesordnung kommt. Wenn mensch
aus den verschiedenen Kritiken das beste heraussucht, kommt ein
Sozialstaats-Modell heraus, in dem das Recht auf
Menschenwuerde nicht nur auf dem Papier steht. In der Hand der
Marktfetischisten koennte dasselbe Modell jedoch auch dem
Recht auf Freizuegigkeit den Todestoss versetzen.
Zunaechst etwas zum status quo, das heisst die Richtung, in die
derzeit am Ruder befindlichen die Grundsicherung abbauen:
Der Zweite Arbeitsmarkt - bald Drittweltverhaeltnisse in
Deutschland
Frueher waren alle PolitikerInnen stolz auf das soziale Netz, in
das jedeR Arbeitende per Sozialversicherungspflicht eingespannt
wird. Wie Ihr wisst, werden zur Zeit woechentlich neue Loecher in
dieses Netz gerissen. Die Arbeitslosenversicherung soll nur noch
fuer drei Jahre nach dem Verlust des Arbeitsplatzes zahlen,
danach fallen die Konjunkturopfer in die Sozialhilfe.
Wer Sozialhilfe braucht, ist nicht zu beneiden. Er/sie hat den
halben Tag damit zu tun, sich in der juristischen Bibliothek
schlauer zu machen als die SachbearbeiterInnen vom Sozialamt
und Buch zu fuehren, ob das Paar Handschuhe vor zwei oder vor
drei Jahren bewilligt worden war.
Wer dachte, die Sozialhilfe sei einfach dazu da, dem Recht auf
Leben Geltung zu verschaffen, wird neu denken muessen. Seit
neuestem koennen SozialhilfeempfaengerInnen naemlich von den
Kommunen fuer beliebige anfallende Arbeiten eingesetzt werden,
nicht mehr nur zusaetzliche wie frueher. Die entprechende
Aenderung des Bundessozialhilfegesetzes ist kuerzlich in Kraft
getreten; auch in SPD-Kreisen werden diese Ideen vertreten. Der
Stundenlohn betraegt dabei etwa zwei Mark,
Sozialversicherungspflicht entsteht keine. Beliebige Arbeiten
bedeutet, dass die SozialhilfeempfaengerInnen in direkte
Konkurrenz mit normalen Beschaeftigten treten. Im Extremfall
arbeiten sie jahrelang acht Stunden taeglich, werden aber um ihren
Lohn betrogen. Am Ende stehen sie genauso vor dem Nichts wie
zuvor, noch nicht einmal Rentenansprueche haben sie erworben.
Die Sozialamts-Jobs koennen in der Muellabfuhr sein, sie koennen
aber auch Sachbearbeiterjobs in der Verwaltung sein. Auf die
Dauer entsteht so eine zweite Klasse von Arbeitenden, rechtlos
und beliebig ausbeutbar, denn ansonsten droht Essensentzug.
Dies wird als Zweiter Arbeitsmarkt bezeichnet.
An dieser Stelle kurz zu Erinnerung: Arbeitlosigkeit ist im
kapitalistischen System nicht zu vermeiden und kann je nach
Konjunkturlage jedeN treffen, auch AkademikerInnen, auch
langjaehrig Beschaeftigte, auch Dich. Kuerzlich fielen hunderte
gestandener Ingenieure eines Dasa-Werks bei Bremen aus allen
Wolken ob der Nachricht, dass die Konzernleitung die komplette
Fabrik plattmachen will. Oder, wer haette bei Boehringer
Mannheim vor einem Jahr an Entlassungen gedacht?
Weitere Erinnerung: Den Zweiten Arbeitsmarkt gibt es schon
laengst, und zwar in Gestalt des Exports unserer Dreckjobs in
Billiglohnlaender, in denen die Leute zu ebendiesen Bedingungen
verheizt werden. Neu ist nur, dass das Elend nun auch
Volksdeutsche betreffen wird. Das Wundermittel Negativsteuer
In dieser Lage tauchte nun eine Idee auf, die einfach und genial
klingt, und - glaube ich - auch ist. 1
Mensch koennte das derzeitige Dickicht von Sozialleistungen,
allen voran die Sozialhilfe, einfach abschaffen und durch eine
Subventionierung niedriger Einkommen ersetzen. Da bei
steigendem Einkommen diese Subventionierung nahtlos in die
normale Steuerpflicht uebergehen soll, bezeichnet mensch das
Ganze als Negativsteuermodell. Die folgende Darstellung folgt
meiner Vorstellung, wie ein solches Modell
{EINBETTEN MSDraw \* FormatVerbinden|}
Es werden zwei Einkommensebenen definiert - ein
existenzsicherndes Subsistenzeinkommen (S) und ein je nach
Finanzlage des Staates variables Niedrigeinkommen (N), bei
dem die Subventionierung in die Steuerpflicht uebergeht. Wer
ohne jedes eigene Einkommen ist, erhaelt S. Wer arbeitet, aber
weniger als N verdient, erhaelt einen Zuschuss, der sich mit
steigendem Einkommen vermindert und erst bei N ganz aufhoert.
Wer mehr als N verdient, muss Steuern zahlen. Das
Subsistenzeinkommen sollte ueber einen Warenkorb definiert
werden.
Technisch laesst sich eine solche Loesung nach dem Muster der
frueheren Berlinzulage ueber die Lohnbueros der Betriebe und die
Finanzaemter ohne besondere Schwierigkeiten verwirklichen.
Der Buerokratieeinsparungseffekt und der soziale Effekt kann erst
richtig zuschlagen, wenn ausser der Sozialhilfe und
Arbeitslosenversicherung auch das BAfoeG, das Kindergeld und
die Rentenzahlungen auf dieses System umgestellt werden.
Dann ergeben sich folgende Vorteile:
{SONDZEICHEN 183 \f "Symbol" \s 10 \h} Der
Uebergang zwischen Sozialleistungsfinanzierenden und
Sozialleistungsempfangenden ist nur noch fuer das Finanzamt zu
bemerken. Die Ausgrenzung und Stigmatisierung der heutigen
Sozialhilfeempfangenden faellt weg, "Wiedereingliederungshilfen"
in den Arbeitsmarkt werden gegenstandslos. Die Scheu, zum
Sozialamt zu gehen, wird genommen. Der Zweite Arbeitsmarkt
ist (in Deutschland) verhindert.
{SONDZEICHEN 183 \f "Symbol" \s 10 \h} Wenn
Studierende, Kinder, RentnerInnen und Arbeitslose dasselbe S-
Einkommen erhalten, bilden sie eine starke Verhandlungsmacht
gegenueber dem Staat. Dieser kann endlich nicht mehr den
Gruppen einzeln was kuerzen und dabei auf die Ignoranz der
Nichtbetroffenen zaehlen. Mensch stelle sich vor: BAfoeG-
Senkung = Rentensenkung = Leistungskuerzung der
Arbeitslosenversicherung. JedeR wuerde Notiz nehmen und alle
wuerden gemeinsam der FinanzministerIn auf die Fuesse treten.
{SONDZEICHEN 183 \f "Symbol" \s 10 \h} Die Tendenz,
zur Umgehung des Tarifrechts schlechtbezahlte Jobs ins Ausland
zu exportieren, nimmt ab, die Arbeit wird wieder naeher beim
Verbraucher geleistet. So kann zum Abbau des Nord-Sued-
Gefaelles beigetragen werden.
{SONDZEICHEN 183 \f "Symbol" \s 10 \h} Sofern das S-
Einkommen wirklich existenzsichernd ist, wird uebermaessige
Ausbeutung der ArbeitnehmerInnen nicht mehr durch ein
Tarifregelwerk verhindert, sondern durch den Arbeitsmarkt
selbst. Fuer 200 DM im Monat macht niemand einen acht-
Stunden-Job, da er/sie ja nicht zum Ueberleben darauf angewiesen
ist.
Zu Risiken und Nebenwirkungen...
Soweit der Traum von der Verwirklichung des Rechts auf
Menschenwuerde. Nun zurueck zu den real existierenden Bonner
Profitgeiern. Es seien einige Gefahren angesprochen, die von den
bereits publizierten Modellversionen der ParteienvordenkerInnen
nahegelegt werden.
{SONDZEICHEN 183 \f "Symbol" \s 10 \h} Da ist
zunaechst natuerlich die Tendenz, das Subsistenzeinkommen fuer
die "arbeitsscheuen Existenzen" wie Langzeitstudierende oder
Arbeitslose im erwerbsfaehigen Alter unter das Existenzminimum
zu senken um die Leute zu zwingen, sich der Wirtschaft zur
Verfuegung zu stellen. Dies hat auch der SPD-Berater F.W.
Scharpf im Sinn, der das N-Einkommen als "sozial akzeptables
Niedrigeinkommen" bezeichnet, die Bezuschussten sollen also
sozial nicht akzeptiert sein.
{SONDZEICHEN 183 \f "Symbol" \s 10 \h} Zu klaeren ist
noch, ob das Einkommen personenweise oder haushaltsweise zu
bemessen sein sollte. Die personenweise Veranlagung ist sicher
wuenschenswert um beispielsweise elterunabhaengige
Ausbildungsfoerderung oder Erziehungsgeld zusaetzlich zum
Einkommen zu leisten. Andererseits wuerden dann auch viele
bezuschusst, die beispielsweise eine grossverdienende
EhepartnerIn haben.
{SONDZEICHEN 183 \f "Symbol" \s 10 \h} Die
Finanzierungsfrage geht ueber ein reines Umverteilen von hohen
auf niedrige Einkommen hinaus: Einige Berufsgruppen, vor
allem Ungelernte, die heute Lohnsteuer zahlen, werden unter das
N-Einkommen gedrueckt werden, also ZuschussempfaengerInnen
werden. Der daraus den Unternehmen entstehende Gewinn muss
natuerlich in die Sozialverteilung zurueckfliessen. Zeitgleich mit der
Einfuehrung der reformierten Einkommensbesteuerung muessen
also auch die Unternehmenssteuern neu festgesetzt werden. Auch
wegfallende Lohnnebenkosten muessen in diesem Sinne
beruecksichtigt werden.
Dies sind sicher noch nicht alle Fallen. Ich will hiermit vor allem
die Diskussion ueber das Thema Grundsicherung an der
Universitaet eroeffnen und freue mich ueber Eure Stellungnahmen.
Christhard, FSK-Sozialreferat
*****************************************************************
Auswirkung des Kommissionsberichts Lehrerbildung 2000 auf
die Universitaeten.
Das Lehramtsstudium fuehrt an der Universitaet trotz seines in
einigen Faechern grossen Anteils an den Studierenden (Sport ueber
60%, im Durchschnitt 20%) ein Schattendasein. Besonders in
Faechern, in denen ein Diplomstudiengang angeboten wird, sind
sich die DozentIinnen oft nicht der Lehramtsstudierenden
bewusst, die ja noch ein anderes Fach studieren muessen, oder
leugnen einfach ihre Existenz. Bei dem Angebot von
Lehrveranstaltungen und der Ausarbeitung der Studienplaene wird
aus sie selten Ruecksicht genommen. Die Fachstudienberater
kennen oft die staatliche Pruefungsordnung nicht.
Auswirkungen zeichnen sich in zwei Bereichen ab:
1. bei der LehrerInnenausbildung fuer die Sekundarstufe II.
(unabhaengig von der ausgewaehlten Option)
2. bei der Gestaltung bestehender erziehungswissenschaftlicher
Seminare, Institute oder aehnlichen Institutionen, die an
Universitaeten zu finden sind. dabei kann zwischen
Auswirkungen in der Kooperationsphase und bei Integration
unterschieden werden.
zu 1.: Die im Kommissionsbericht identifizierten Defizite der
LehrerInnenausbildung im Bereich des paedagogischen
Begleitstudiums, der fachdidaktischen und schulpraktischen
Ausbildung sollen durch eine Erhoehung des paedagogischen
Begleitstudiums auf mindestens 12 SWS und die Einfuehrung
eines 4-woechigen Praktikums (begleitet) ausgeglichen werden.
Die Kommission schlaegt ausserdem 6 SWS fuer die Fachdidaktik
vor. Diese notwendige Erhoehung der SWS soll aber nicht durch
eine Verringerung an anderer Stelle kompensiert werden.
Dadurch ergibt sich eine Mehrbelastung fuer die einzelnen
Studierenden (d.h. der Wochenstundenzahl von 20 auf 22). Dies
fuehrt zumindest bei den Faecherkombinationen, bei denen die
Belastung fuer die Studierenden auch jetzt schon sehr hoch ist, zu
einer weiteren Belastung der Studierenden.
Darueber hinaus wird im Bericht eine Mehrbedarf von landesweit
12 wissenschaftlichen Stellen an den
erziehungswissenschaftlichen Instituten prognostiziert (S.173).
Diese Berechnung erscheint jedoch etwas zu tief gegriffen, da sie
die jetzige Studiensituation mit zum Teil einer Ueberlast von
180% ausser Acht laesst. Die Auswirkungen der Einrichtung, bzw.
Erhoehung der Fachdidaktik werden aufgrund der unzureichenden
Datenlage erst gar nicht thematisiert. Die Einrichtung einer
Praktikumsstelle an den Universitaeten wird genauso wenig
erwaehnt, wie der Stellenbedarf zur Begleitung dieser Praktika.
2. Allein die Erhoehung des paedagogischen Begleitstudiums stellt
die erziehungswissenschaftlichen Institute an den Universitaeten
vor unloesbare Probleme (s.o.). Zum Teil ist ihre personelle
Ausstattung sehr klein. (Freiburg 2 , Heidelberg 4 + 1
Lehrstuehle). Dabei ist zu beruecksichtigen, dass damit vor allem
das Magisterstudium bedient wird, mit seinen vielfaeltigen
Schwerpunkten und die Schulpaedagogik nur von einem Teil
abgedeckt wird. Eine personelle Aufstockung ist jedoch nicht
abzusehen, sondern von den Universitaeten ist eher eine
Reduzierung geplant. Seminare mit 150 Studierenden sind keine
Seltenheit.
Darueber hinaus stellt die Forderung nach einer Kooperation (auch
nur voruebergehend) eine Vielzahl von Anforderung an die
Institute (Struktur und Berufungskommissionen, gemeinsame
Pruefungskommissionen zur Promotion und Habilitation,
gemeinsames Angebot in der LehrerInnenfortbildung und in der
Hochschuldidaktik). Diese Anforderungen sind ohne eine
Verschlechterung der Lehre und Forschung mit dem heute
verfuegbaren Personal nicht zu erfuellen. Allein die Kooperation
(ohne Integration) setzt eine personelle Aufstockung der
erziehungswissenschaftlichen Institute voraus.
Im Falle einer Integration (Fakultaetsloesung) schlaegt der
Kommissionsbericht fuer die bisher bestehenden
erziehungswissenschaftlichen Institute folgendes vor:
Fuer die bisherigen erziehungswissenschaftlichen Seminare bzw.
Institute im Rahmen der Philosophischen oder anderer Fakultaeten
der bestehenden Universitaeten bieten sich zwei Loesungen an.
Erstens: sie bleiben mittelfristig in ihrem bisherigen
Organisationszusammenhang bestehen und sollten nicht staerker
als bisher mit den erziehungswissenschaftlichen Studien
kuenftiger Lehrer belastet werden. Kooperation mit den
Erziehungswissenschaftlichen Fakultaeten bieten sich bei
Promotionen, Habilitationen und Berufungen an. Kuenftig waere
bei Berufungen zu entscheiden, wo der neue Hochschullehrer
taetig sein soll, so dass auf Dauer die Universitaet ueber den Erhalt
oder Aufloesung der erziehungswissenschaftlichen Institute in den
Philosophischen Fakultaeten zu entscheiden hat. Zweitens: sie
koennen - gegebenenfalls als eigenes Institut - in die
Erziehungswissenschaftliche Fakultaet integriert werden." (S.
122)
Diese Empfehlung birgt fuer die bisherigen Institute die Gefahr
der Aufloesung und der Aufgabenueberlastung (s.o. Kooperation).
VertreterInnen einzelner Schwerpunkte der
Erziehungswissenschaft sehen im Falle der Integration in eine
Fakultaet die Gefahr der Marginalisierung ihrer Disziplinen.
Neueste Entwicklung:
Inzwischen wurde vom Kultusministerium unabhaengig von den
Empfehlungen der Kommission ein Entwurf zur Neuordnung der
Gymnasiallehrerausbildung vorgelegt. Er beruecksichtigt die
Kommissionsempfehlungen nicht. Eine Erhoehung des
paedagogischen Begleitstudiums auf 8 SWS und die Moeglichkeit
eines freiwilligen vierwoechigen Schulpraktikums (unbegleitet) ist
darin vorgesehen. Die Pruefungsanforderungen in den einzelnen
Faechern werden verschaerft. Die Universitaeten haben bis Ende
Januar 1994 zum vorgelegten Entwurf Stellung zu nehmen. Die
Pruefungsordnungen sollen dann schon 1995 fuer alle Studierenden
gelten.
Stocki (GEW Studierendengruppe)
*******************************************************************
Stichworte zur Sozialen Lage
Die Zahl der BAfoeG-EmpfaengerInnen belaeuft sich in den ABL
(Alten Bundeslaendern) auf 28%; in den NBL (Neuen
Bundeslaendern) auf 88,2%. Der durchscnittliche Foerderbetrag
liegt bei ca. 600,- Der Hoechstsatz bei 950,-. Der tatsaechliche
Bedarf des/der Normalstudis (ledig, nicht bei den Eltern
wohnend und im Erststudium) liegt bei ca. 1200,-.
Durchschnittlich verfuegen HochschuelerInnen ueber ein
Einkommen von 1147,-. 69% der Studierenden werden von ihren
Eltern finanziell unterstuetzt. 66% sind auf Erwerbsarbeit zur
Sicherung des Lebensunterhalts angewiesen; 56% arbeiten auch
waehrend der Vorlesungszeit. Fuer einen Job sind durchschnittlich
12,3 Stunden anzusetzen.
In Heidelberg erhalten 22% der Studierenden BAfoeG, 61,7% sind
auf Erwerbsarbeit angewiesen und 75,4% werden von ihren
Eltern finanziell unterstuetzt.
9,7% der Studentinnen und 5,9% der Studenten in Heidelberg
haben bereits Kinder. Bundesweit haben 8% der Studentinnen
und 5% der Studenten Kinder.
Informationen zu den Reformvorschlaegen, weitere Statistiken und
anderes Wissenswerte zur Hochschul- und Studienreform erhaltet
Ihr im Zentralen Fachschaftenbuero (ZFB), Lauerstr.1, Tel: 54 24
56; geoeffnet taeglich 10.00 - 13.00; Sprechzeit des HoPoKo-
Referats: donnerstags, 10.00 - 13.00; Treffen des AK
Hochschulreform: donnerstags, ab 20.00, jeweils im ZFB.
*********************************************************************
IMPRESSUM
UNiMUT - Zeitung an der Uni Heidelberg
EXTRA 7.Dezember '93
Mitarbeit diesmal: Kirsten, Christiane, Schecki,
Stocki, Christhard, Knechtin Carola Ruperta
Druck: Druckwalze GdbR
Auflage: 2500
Fuer namentlich gekennzeichnete Beitraege ist
der/die Autor(in) verantwortlich! Die Re
daktion behaelt sich sinnvermehrende Kuer
zungen und kostenlose, orthograph
ische Dienstleistungen vor!
v.i.S.d.P: F(ach)S(chafts)K(onferenz)
Lauerstrasse 1
69117 Heidelberg
Tel.: 06221/542456/7
1Literatur: Milton Friedman: Captialism and Freedom, Chicago
1962. Kronberger Kreis: Buergersteuer - Entwurf einer
Neuordnung von direkten Steuern und Sozialleistungen,
Frankfurter Institut fuer wirtschftspolitische Forschung 1986.
Michael Huether: Integierte Steuer-Transfer-Systeme fuer die
Bundesrepublik Deutschland, Berlin 1990. Fritz W. Scharpf:
Von der Finanzierung der Arbeitlosigkeit zur Subventionierung
niedriger Erwerbseionkommen, Gewerkschaftliche Monatshefte
7/1993 (im ZFB einzusehen).
|
Diese Seite darf unter der GNU FDL (auch verändert) weiterverbreitet werden. Näheres in unserem Impressum.
Erzeugt am 09.10.1993
unimut@stura.uni-heidelberg.de